Ausschreitungen bei Brenner-Demo: Mehrere Verdächtige identifiziert

Laut Polizei handelte es sich um "Berufsdemonstranten".

Es hätte eine friedliche Kundgebung gegen Grenzschließungen werden sollen. Stattdessen eskalierte am Sonntag eine Demonstration am Brenner – der KURIER berichtete. Eine Gruppe von rund 30 Personen brach laut Polizei aus dem Protestzug aus, attackierte Beamte mit Steinen, bengalischen Feuern und Flaschen und verletzte einige Polizisten.

"Wir konnten mehrere Personen identifizieren und ihnen Straftaten zuordnen", erklärte Gerhard Niederwieser, Polizeichef im Bezirk Innsbruck-Land, am Dienstag. Die meisten Verdächtigen seien aus Italien. Laut Niederwieser handelt es sich um "Berufsdemonstranten".

Die FPÖ kritisierte die grüne Landesrätin Ingrid Felipe für ihre Teilnahme an der Demonstration. Sie war zum Zeitpunkt der Ausschreitungen nicht mehr am Brenner, ließ sie ausrichten. Der grüne Landessprecher Georg Willi verurteilte indes am Dienstag die FPÖ und Liste Fritz wegen einer Demo am Samstag gegen ein Asylquartier in Innsbruck. Die beiden Parteien hätten dort gemeinsam mit Identitären Stimmung gegen die Unterkunft gemacht.

Menschenrechtsaktivisten aus Italien, Deutschland und Österreich hatten sich am Sonntag um 13.30 Uhr Bahnhof Brenner versammelt, um gegen Grenzschließungen in Europa zu demonstrieren. Organisiert wurde die Kundgebung von der Bewegung "Agire nella crisi" (In der Krise handeln), deren Aktivisten sich auch an einem Protestmarsch im provisorischen Flüchtlingslager Idomeni an der griechisch-mazedonischen Grenze beteiligt hatten.

Die Gruppe von rund 50 Demonstranten hätte unter "Anwendung von Gewalt" österreichische Beamte attackiert, schilderte der Einsatzleiter. Unter anderem hätten sie Steine und Bengalische Feuer geworfen. "Die Demonstranten sind am späten Nachmittag abgezogen und auf die italienische Seite gewechselt", schilderte der Beamte.

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