Aus Eifersucht: Mann wollte einen Polizisten "platt machen" lassen

Symbolbild
Der Beamte hatte wiederholt ein Verhältnis mit der Ex-Ehefrau des angeklagten Mechanikers.

Ein kurioser Kriminalfall in der Stadt Salzburg sorgte im Oktober für Schlagzeilen: Die Polizei hatte einen 45-Jährigen verhaftet, der zwei Männern Geld geboten haben soll, um seinen Nebenbuhler aus dem Weg zu räumen – der KURIER berichtete. Die Staatsanwaltschaft Salzburg nun Anklage gegen den verdächtigen Kfz-Mechaniker erhoben, schreiben die Salzburger Nachrichten in ihrer Dienstag-Ausgabe.

Der beschuldigte Roland S. und seine Frau hatten laut der Anklage seit dem Frühjahr 2015 Eheprobleme. Während die Gattin zwischenzeitlich aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen war, begann sie ein Verhältnis zu einem Polizisten, der zunächst ein gemeinsamer Freund des Ehepaars gewesen sein dürfte.

Ursprünglicher Auftragnehmer starb

Im Jänner 2016 willigte Roland S. schließlich in die Scheidung ein. Der Hass auf den Nebenbuhler wuchs offenbar so stark an, dass er einem gewissen Aslan A. 10.000 Euro zahlte, um dem Geliebten seiner Frau Arme und Beine zu zerbrechen. A. konnte seinen Auftrag nicht mehr ausführen – er verunglückte im April bei einem Autounfall tödlich.

Roland S. beauftragte darauf einen Freund des Verunglückten, Achim A. Die mittlerweile Ex-Frau von S. beendete inzwischen neuerlich ihr Verhältnis mit dem Polizisten und fing wieder eine Beziehung zu ihrem geschiedenen Gatten an. Das Paar verbrachte im Sommer mit den beiden gemeinsamen Kindern sogar einen Urlaub in Kroatien, den sie laut Anklage "als schön empfanden".

Doch die Frau kehrte rund eine Woche nach dem Urlaub erneut dem Ex-Mann den Rücken zu, um ein Verhältnis mit dem Polizisten zu beginnen. Fortan dürfte sich Roland S. nicht mehr mit Knochenbrüchen zufrieden gegeben haben. "Regelrechten Telefonterror" soll S. bei Achim A. ausgeübt haben, um den Polizisten "platt machen" zu lassen.

A. dürfte es schließlich zu viel geworden sein. Er verpfiff S. bei der Polizei, die einen verdeckten Ermittler auf ihn ansetzte. Im Oktober klickten die Handschellen. Seither sitzt der Salzburger in Untersuchungshaft.

Angeklagter verweigert Aussage

Roland S. schweigt bisher zu den Vorwürfen. Er habe von seinem Recht Gebrauch gemacht, die Aussage zu verweigern, heißt es von dessen Verteidiger Kurt Jelinek.

Stefan Rieder vertritt den Nebenbuhler als Opferanwalt und wird im Prozess ein Teilschmerzensgeld fordern, wie er sagt. "Das ist für einen Menschen keine angenehme Erfahrung, wenn man im Nachhinein erfährt, dass man ermordet hätte werden sollen." Sein Mandant leide noch immer unter den Folgen und befinde sich daher in psychotherapeutischer Behandlung, meint Rieder.

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