Aus Eifersucht: Junge Kärntnerin rammte Ex-Freund mit Auto

Der Platz der Angeklagten im Gerichtssaal
Die 22-Jährige wurde zu einem Jahr bedingte Haft und einer Geldstrafe verurteilt.

Aus Eifersucht und Wut ist eine 22-jährige Kärntnerin im Herbst 2018 völlig ausgerastet. Sie rammte das Auto der neuen Freundin ihres Ex-Freundes mit ihrem Fahrzeug. Als er sich vor das Auto stellte, gab sie trotzdem erneut Gas. Der 23-Jährige wurde zwischen den Fahrzeugen eingeklemmt, dabei brach sein Bein. Am Donnerstag stand sie deshalb vor Gericht und wurde verurteilt.

Absichtliche schwere Körperverletzung warf Staatsanwältin Johanna Schunn der jungen Frau vor, dazu noch Sachbeschädigung. Die 22-Jährige leugnete ihre Tat vor dem Schöffensenat unter Vorsitz von Richter Gernot Kugi auch gar nicht. Sie bestritt lediglich, dass sie ihren Ex-Freund hätte verletzen wollen. "Ich wollte ihm nichts tun", beteuerte sie. Am ersten Verhandlungstag im Februar hatte sie erklärt, sie habe damals gedacht, schwanger zu sein. Als sie dann das Auto ihrer "Nachfolgerin" gesehen habe, sei sie ausgerastet.

Kein Schadenersatz verlangt

Der Sachverständige erklärte, das Opfer hätte keine Chance gehabt, dem Auto auszuweichen: "Das hat etwa 1,3 Sekunden gedauert, so schnell kann man nicht reagieren." Der Aufprall erfolgte mit knapp zehn Stundenkilometern und führte zum Bruch von Schien- und Wadenbein. Acht Wochen Gips und Rehabilitation waren die Folge, trotzdem verlangt der Ex-Freund keinen Schadenersatz.

Die junge Frau macht jetzt eine Ausbildung zur Pflegeassistentin. Unbescholten ist sie auch, deshalb verzichtete das Gericht auf eine unbedingte Strafe. Ein Jahr bedingte Haft und 360 Tagsätze zu je vier Euro, insgesamt also 1.440 Euro, so lautete das Urteil. Die 22-Jährige nahm die Strafe an, die Staatsanwältin gab keine Erklärung ab, das Urteil ist somit nicht rechtskräftig.

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