Auf das Chaos am Brenner folgen Schuldzuweisungen

Auf das Chaos am Brenner folgen Schuldzuweisungen
Die Kritik wandert nach dem großen Stau vom Wochenende von Nord nach Süd und zurück

Wer hat das Schneechaos auf der Brennerautobahn am Wochenende verursacht? Glaubt man offiziellen Stellen, war schlechtes Wetter nicht alleine die Ursache, dass von Samstag auf Sonntag 600 Urlauber in Notquartieren nächtigen mussten und der Verkehr stundenlang still stand. Für Tirols Landeshauptmann Günther Platter finden sich die Verursacher südlich des Brenners.

„Offensichtlich ist es auf italienischer Seite nicht gelungen, rechtzeitig für eine ausreichende Räumung der Fahrbahn in Richtung Norden zu sorgen. Die Konsequenz war, dass auch die Autobahn in Richtung Süden gesperrt wurde, um die hängen gebliebenen Lkw zu bergen und abzuleiten“, erklärte er.

Tirol habe nach Rücksprache mit Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher das ursprünglich verhängte Lkw-Fahrverbot für Samstag ausgesetzt, um die Situation zu entschärfen. „Anscheinend mangelt es hier an der internen Kommunikation in Italien“, sagte Platter.

Frächter fordern Druck

Die italienischen Frächter antworteten ihrerseits mit scharfer Kritik am Land Tirol. „Das Chaos ist nicht den auf Schnee unvorbereiteten Lkw-Fahrern, sondern einfach Österreichs Lkw-Blockadepolitik zuzuschreiben“, sagte Thomas Baumgartner, Präsident des Frächterverbands Anita.

Er rief die italienische Regierung auf, Druck auf Österreichs gegen Tirols „einseitige Politik“ in Sachen Lkw-Verkehr auszuüben. Die Fahrverbote am Samstag würden immer wieder lange Kolonnen verursachen, die auch zuletzt zu den Problemen geführt hätten.

Die für den Verkehr zuständige Landeshauptmannstellvertreterin Ingrid Felipe wies diese Kritik zurück. „Die Aussagen des italienischen Frächterverbandes sind einseitig, populistisch und entbehren jeglicher Sachlichkeit“, sagte sie.

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