Auch Kufsteiner wollen gegen Verkehr protestieren

Neben der Mautpflicht umfahren viele Fahrzeuglenker in Kufstein die Staus infolge der Grenzkontrolle
Der Bürgermeister fordert, dass die im Dezember 2013 eingeführte Mautpflicht wieder fallen soll.

Nachdem sich in Salzburg die Orte Grödig und Wals wie berichtet mit Fahrverboten gegen den Umgehungsverkehr infolge der Grenzkontrollen wehren wollen, ist auch in Kufstein eine Protestaktion geplant. Am 22. September wird am autofreien Tag die Schubertstraße im Ortsteil Zell gesperrt, wie Bürgermeister Martin Krumschnabel (parteifrei) erklärt.

Allerdings richten sich die Proteste in Kufstein weniger gegen die Grenzkontrollen. Vielmehr leide Stadt unter dem Ende der Mautfreiheit zwischen Kufstein-Nord und Kufstein-Süd, die am 1. Dezember 2013 besiegelt wurde. Seither weichen viele Autofahrer auf die Straße durch die Stadt aus, um sich die Vignette für den wenige Kilometer langen Abschnitt zu sparen.

Neben einer Demonstration will der Bürgermeister auch Politiker nach Kufstein zitieren. "Wir haben zu einer Podiumsdiskussion alle Tiroler Nationalräte eingeladen, damit sie sich den Fragen der Bevölkerung stellen", sagt Krumschnabel. Er hofft, dass das Thema vor der Nationalratswahl am 15. Oktober noch einmal Fahrt aufnimmt.

Am oberösterreichischen Autobahngrenzübergang bei Suben sieht sich Ortschef Ernst Seitz (ÖVP) dem Umgehungsverkehr hilflos ausgeliefert. Das Thema sei nach wie vor "brandaktuell". "Wir haben seit Einführung der Grenzkontrolle eine übermäßige Belastung durch den Schwerverkehr", sagt Seitz. Fahrverbote wie in Wals und Grödig seien nicht möglich, da die Straße durch den Ort als Zubringerroute zur Autobahn genutzt werde. Hoffnung, dass die Grenzkontrollen bald fallen könnten, hat Seitz keine, da "auf höchster politischer Ebene" bereits von einer neuerlichen Verlängerung die Rede sei.

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