AUA-Maschine geriet in Hagel: Untersuchung eingeleitet
Nach einem Zwischenfall beim Landeanflug einer Maschine der Austrian Airlines (AUA) auf den Airport Wien in Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha) am Sonntagabend ist die Schadenserhebung am Montag im Gange gewesen. "Wie bei solchen Vorfällen üblich, wurde eine Untersuchung eingeleitet, warum der gestrige Flug OS434 durch eine Zone mit Hagel geflogen ist", teilte die AUA auf Anfrage mit.
Die Gewitterzelle, in die der Airbus A320 auf dem Weg von Palma de Mallorca nach Wien geraten war, war für die Cockpit-Crew laut deren Aussage auf dem Wetterradar nicht ersichtlich. Warum das der Fall war, soll nun erhoben werden, heißt es. Die Überprüfung der Flugzeugsysteme bzw. die Beobachtung der aktuellen als auch vorhergesagten Wettersituation entlang der gesamten Strecke seien die Hauptaufgaben der Cockpit-Crews während des Fluges, die "mit sehr großer Gewissenhaftigkeit" durchgeführt werden, wurde betont.
Schadenhöhe ist noch unbekannt
Obwohl der Vorfall nur wenige Sekunden dauerte, sind sowohl die Flugzeugnase, die beiden vorderen Cockpitfenster sowie verschiedene Verkleidungen in Mitleidenschaft gezogen worden. Wie hoch der Schaden ist und wie lange die Maschine ausfällt, sei noch nicht abschätzbar, sagte AUA-Sprecherin Anita Kiefer.
Zunächst wurde von den Piloten der Notruf "Mayday" abgesetzt. Die Maschine landete dann aber dennoch um 17.55 Uhr sicher am Wiener Flughafen, es wurden keine Passagiere verletzt.
Die Piloten haben Unterstützung die Peer Support Group bekommen, wie es von der AUA heißt. Dabei handelt es sich um eine psychologische Hilfestellung, die von fliegendem Personal für fliegendes Personal aus Cockpit und Kabine zur Verfügung gestellt wird. "Die Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter und Pilotinnen und Piloten in der Peer Support Group haben eine entsprechende Zusatzausbildung, um bei gewissen Vorfällen einer betroffenen Crew psychologische Unterstützung geben zu können", heißt es bei der AUA. Die Peer Support Group werde ganz generell bei Unregelmäßigkeiten im Flugbetrieb tätig, das hänge von der jeweiligen Situation ab. Der Hauptfokus dieses Angebots liegt darauf, betroffenen Crews die Möglichkeit zu geben, Vorfälle im Flugbetrieb entsprechend gut verarbeiten zu können.
Grundsätzlich würden die Systeme an Bord eines Flugzeuges wie das Wetterradar sehr zuverlässig funktionieren, bei unvorhersehbaren Wettersituationen bleibe aber wenig Zeit, um etwa einer Gewitterwolke auszuweichen, sagte Luftfahrtexperte Kurt Hofmann im Ö1-"Mittagsjournal".
"Man sieht immer mehr extremere Wetterereignisse, die Unwetter im Flugverkehr werden heftiger", sagte Hofmann. Es zeige sich auch eine Zunahme von schweren Turbulenzen wie etwa zuletzt bei einem Vorfall mit Singapore Airlines, bei dem ein Passagier verstarb und über 30 Personen verletzt wurden. Der Experte empfahl, während des Fluges immer angeschnallt zu sein. Der Hagelschaden zeige aber auch, welchen enormen Belastungen Maschinen standhalten können.
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