Anzeigen-Rekord bei Suchtgift-Delikten

Anzeigen-Rekord bei Suchtgift-Delikten
43.329 Anzeigen gab es im Vorjahr - ein absoluter Höchststand. Grund dafür sind die vermehrten Internet-Bestellungen.

Im Internet gibt es alles zu kaufen. Auch Drogen. Heroin, Cannabis - im Darknet alles kein Problem. Immer öfter werden Suchtmittel online bestellt. Immer öfter finden Fahnder die illegale Post.

Im Vorjahr konnte die Polizei rund 95 Kilo Heroin, 87 Kilo Kokain, 1.368 Kilo Cannabisprodukte, 78.000 Stück Ecstasy, 122 Kilo Amphetamin, 33 Kilo Metamphetamin und 272 Kilo Khat sicherstellen.

Einen Rekord gab's bei den Anzeigen: Sie stiegen um 5,6 Prozent - auf 43.329 Anzeigen. Das liegt allerdings nicht nur an den steigenden Internet-Bestellungen, sondern auch an Schwerpunktaktionen der Polizei.

 

Im Bundesländer-Vergleich ist Wien mit 13.136 Delikten auf Platz eins, gefolgt von Oberösterreich (7.178 Anzeigen) und Niederösterreich (5.115 Anzeigen). Den größten prozentuellen Anstieg gab es in der Steiermark (plus 20,8 Prozent).

Bei den Tatverdächtigen gab es leichte Veränderungen. Bei den 18- bis 20-Jährigen gingen die Anzeigen um sechs Prozent zurück. Am häufigsten ist die Personengruppe zwischen 25 und 39 Jahre vertreten. Und: Zu 85 Prozent sind die Tatverdächtigen männlich. Der Anteil der Inländer beträgt 69,1 Prozent.

Anzeigenrekord bei Drogendelikten 2019

"Bei Verkehrskontrollen haben wir aktuell schon weiter mehr Drogenlenker als Alkolenker", sagt Gerhard Lang, geschäftsführender Direktor des Bundeskriminalamtes. Und es gibt lokale Hotspots, die die Zahlen beeinflussen. Der Grazer Stadtpark war im Vorjahr so ein Hotspot. Dort gab es eine starke Drogenproblematik.

"Insgesamt konnten wir Drogen im Gesamtwert von 31 Millionen Euro sicherstellen, sagt Daniel Lichtenegger, Leiter des Büros Suchtmittelkriminalität.

Das Corona-Jahr 2020 wird sich übrigens auch in der nächsten Statistik widerspiegeln - soviel kann man jetzt schon sagen. Zwar hat sich der Straßenhandel in Wohnungen oder Hinterhöfe verlagert. Aber bei der Einfuhr der Drogen wurden dennoch Mittel und Wege gefunden. "Der Postversand und Frachtverkehr ging ja weiter", sagt Lichtenegger.

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