Anschlagspläne in Bayern: Wie sicher sind Österreichs Adventmärkte?
Polizei vor dem Stephansdom in Wien in der Adventzeit
Die Festnahme von fünf Terrorverdächtigen in Deutschland wegen mutmaßlicher Anschlagspläne auf einen Weihnachtsmarkt in Bayern, lassen auch in Österreich die Frage nach der Sicherheit der Christkindlmärkte aufkommen.
Erinnerungen an Terror von Magdeburg
Erinnerungen an den Advent des Vorjahres werden dabei wach. Damals raste auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg in Deutschland ein 50-jähriger Arzt aus Saudi-Arabien mit seinem Auto in die Menschenmenge – fünf Menschen starben, 200 wurden schwer verletzt.
Die Angst vor ähnlichen Vorfällen ist auch hierzulande seit Jahren in der Vorweihnachtszeit allgegenwärtig. Seit Jahren hat man sich deshalb auf österreichischen Adventmärkten auch an das Bild schwer bewaffneter Polizisten zwischen Lebkuchen, Maroniständen und Lichterketten gewöhnt.
"Allgemein erhöhte Bedrohungslage"
Die erhöhten Sicherheitsvorkehrungen gelten auch für die heurige Christkindlmarkt-Saison.
Zur derzeit vorherrschenden Sicherheitslage hat das Innenministerium am Sonntag eine aktuelles Lagebild abgegeben.
Es besteht derzeit eine "allgemein erhöhte Bedrohungslage – aber keine konkrete Gefährdung für Österreich", heißt es auf Anfrage des KURIER aus dem BMI.
"Internationale Vorfälle und Entwicklungen fließen laufend in die Beurteilung und Analyse der Lage mit ein. Die österreichischen Sicherheitsbehörden sowie der Verfassungsschutz stehen im engen Austausch mit Sicherheitsbehörden im Ausland“, heißt es aus dem Ministerium.
Zuständig für die laufende Analyse über nationale und internationale Entwicklungen im Bereich Terrorismus ist die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) im BMI.
Terrorwarnstufe 4 von 5
Wie ein Ressortsprecher erklärt, bestehe bereits seit dem 7. Oktober 2023 – dem Terrorangriff der Hamas in Israel – in vielen europäischen Staaten und somit auch für Österreich eine erhöhte Bedrohungslage (aber keine konkrete Gefährdung). Wenige Tage nach dem terroristischen Angriff auf Israel wurde auch in Österreich nach entsprechender Lagebeurteilung die Terrorwarnstufe erhöht - aktuell auf die Stufe 4 von 5 möglichen Stufen.
Schutz jüdischer Einrichtungen
Damit einher gingen unterschiedliche wahrnehmbare, aber auch verdeckte Maßnahmen zum Schutz jüdischer Objekte und Einrichtungen. "Gegenwärtig werden in Wien auch im Rahmen eines Assistenzeinsatzes des Österreichischen Bundesheeres Soldatinnen und Soldaten vor jüdischen Einrichtungen eingesetzt“, heißt es aus dem Innenministerium.
Alle Maßnahmen werden in enger Absprache mit der Israelitischen Religionsgesellschaft bzw. den Israelitischen Kultusgemeinden getroffen.
Kommentare