Das richtete der Präsident der Politik jedenfalls via Medien aus. Im Rathaus regiert heute eine Koalition aus KPÖ, Grünen und SPÖ – und die ist, anders als einst Stingl, nicht abgeneigt, die Übernahme zuzulassen
Abgehängt von Linz?
"Uns geht es einfach einmal darum, grünes Licht für konstruktive Verhandlungen für eine Zwei-Stadien-Lösung zu bekommen", sagt Sturm-Präsident Christian Jauk. "Wir dürfen nicht weiter von Wien und Linz abgehängt werden.“
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Am Freitag treffen die Sturm-Vertreter jedenfalls ab 12 Uhr am Verhandlungstisch mit den Politikern zusammen: Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ), Vize Judith Schwentner (Grüne) sowie SPÖ-Klubomann Michael Ehmann vertreten die Koalition, auch Sportstadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP) nimmt am längst zum "Gipfel" hochstilisierten Gespräch teil. Ausgang? Offen – jedenfalls wird es mehr Fragen aufwerfen als Antworten liefern.
Vorwegnehmen will Jauk im KURIER-Gespräch noch nichts, weil „einige Grundinformationen noch nicht beantwortet“ seien. "Die Rote Karte von der UEFA war ein Signal, dass sich etwas ändern muss", erklärt Jauk jedoch. Wäre Sturm ins Play-off der Champions League eingezogen, hätte man im Stadion Liebenau nicht spielen können – unter anderem wegen Sicherheitsfragen.
Fakt ist, dass die Situation für Sturm wie auch für den GAK derzeit unbefriedigend sei. Ein Resultat "jahrzehntelanger Versäumnisse", meint Jauk, dem die Wertschätzung für den Verein und dem Fußball generell fehlt. Klappt alles, könne man sich Gedanken über Adaptierungs- und Umbauarbeiten im Stadion machen.
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Aus Kahrs Büro hieß es am Mittwoch, es gäbe "den Willen, sich die Ideen anzuhören. Es gibt kein Denkverbot." Aber es gäbe eben viele wichtige Fragen, auch knifflige. Das Stadion Liebenau gehört wie das Trainingszentrum des GAK in Weinzödl über eine Gesellschaft der Stadt Graz. Übernimmt Sturm nur das Stadion, müsste dieses Konstrukt aufgeschnürt werden.
Wie hoch ist der Wert?
Außerdem weiß derzeit niemand, wie viel das Stadion eigentlich wert ist. Errichtet wurde es 1995 bis 1997 um umgerechnet rund 20 Millionen Euro. Die Stadt wird den Stadtrechnungshof beauftragen, den aktuellen Gebäudewert zu berechnen.
Zudem ist ein rechtlicher Kunstgriff nötig: Sturm dürfte nur das Baurecht erwerben, das wäre eine Art Pacht, das Grundstück selbst bliebe im Eigentum der öffentlichen Hand. So will die Stadt verhindern, dass die Fläche privatisiert wird – und eventuell in Zukunft gewinnbringend verkauft werden kann. Zudem will man sich im Rathaus absichern, falls "es bei Sturm finanziell einmal nicht so gut läuft wie jetzt“, mahnte ein Sprecher der Bürgermeisterin.
Dann ist noch der GAK einzukalkulieren: Der zweite Grazer Klub hat zwar ein Trainingszentrum, bestreitet Matches aber im selben Stadion wie der SK Sturm. Der Bau eines zweiten Stadions wird derzeit zwar untersucht, doch eine Entscheidung ist noch nicht in Griffweite.
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