Tatsächlich ist die Koalition aus KPÖ, Grünen und SPÖ nicht abgeneigt, den Vereinen den Wunsch nach einem zweiten Stadion zu erfüllen. Ein Ansinnen, dass die schwarz-blauen Vorgänger ablehnten. Die linke Koalition prüft jedoch seit Februar, allerdings mit einer bereits jetzt absehbaren Nachspielzeit: Das für Juni erwartete Finale wurde vertagt.
Eine Frage des Geldes
Für die in Frage kommenden Standorte müssen noch wasser- und baurechtliche Gutachten eingeholt werden, begründet SPÖ-Klubobmann Michael Ehmann. "Sie sind nötig, um zu prüfen, ob ein Bau dort überhaupt möglich wäre.“ Falls nicht, sei die Finanzierungsfrage neu zu bewerten.
Die Stadt hatte mehr als zehn Grundstücke für ein zweites Stadion im Auge, das dann Heimat des GAK werden soll, Sturm bliebe im Stadion Liebenau. Einige Standorte sind bereits gestrichen, das betrifft jene im Süden von Graz sowie auch das ASKÖ-Stadion in Eggenberg.
Der Norden wirds
Bleibt der Norden, hier sind noch drei Standorte im Rennen. Im Norden haben die Roten in Weinzödl zudem bereits ein Trainingszentrum; es gehört wie das, nach dem aktuellen Sponsor Merkur Arena benannte, bestehende Stadion über eine Gesellschaft der Stadt. Wie Liebenau liegt das Trainingszentrum im Norden verkehrstechnisch ideal in der Nähe einer Autobahnabfahrt, allerdings tauchten bei einem Ausbau von Weinzödl wasser- und naturschutzrechtliche Fragen auf. Auch sie sollen durch die Gutachten beantwortet werden.
Über mögliche Baukosten wird noch nicht gesprochen, die Finanzen würden erst nach der Evaluierung in Angriff genommen, betont Ehmann. Alleine kann die Stadt Graz die Investitionen ohnedies nicht stemmen, ohne Co-Finanzierung mit Vereinen und Land Steiermark ist das Projekt kaum vorstellbar.
➤ Hintergrund: Die möglichen Standorte
Das Stadion Liebenau bietet Platz für bis zu 16.400 Besucherinnen und Besucher, bei internationalen Matches um rund 1.000 weniger. Der GAK wünscht sich Kapazitäten von 8.000 bis 10.000 Plätzen.
Linz baut aus
Beide Vereine schauen neidisch nach Linz: Der LASK darf seit heuer ein um 65 Millionen Euro errichtetes neues Stadion seine Heimstätte nennen. Bei nationalen Spielen sind rund 20.000 Zuschauer zugelassen. Im Sommer kommt noch das neue Donauparkstadion des FC Blau-Weiß Linz mit 5.000 Plätzen dazu, veranschlagte Kosten rund 32 Millionen Euro. Doch erst vor Kurzem hat der Gemeinderat weitere knapp drei Millionen Euro dafür beschlossen.
Kommentare