Alte Donau: Eltern von ertrunkenen Jugendlichen wollen Antworten

Alte Donau: Eltern von ertrunkenen Jugendlichen wollen Antworten
Laut den Familiemitgliedern der Burschen waren die 15 und 19 Jahre alten Burschen gute Schwimmer.

Vor genau einem Monat starben der 15-Jährige Jason und sein 19-jähriger Cousin Joel beim Schwimmen in der Alten Donau. Die Burschen aus England hatten in Wien bei Verwandten die Ferien verbracht, als es zu dem Unglück gekommen war. Mittlerweile wurden beide in ihrer Heimatstadt Bolton in Greater Manchester beerdigt. Die Angehörigen seien am Boden zerstört, wie Familienmitglied, Daniel Suresh, dem KURIER sagt. Vor allem weil die Frage nach dem Grund für den Tod der Jugendlichen unbeantwortet ist. Welche Umstände zum Ertrinken der beiden geführt haben, wurde nicht abschließend geklärt.

Zunächst gingen die Behörden davon aus, dass die Burschen keine guten Schwimmer waren. Die naheliegende Erklärung: Einer der beiden soll von dem ausgeborgten Elektroboot aus ins Wasser gehüft und in Panik geraten sein. Als der andere helfen wollte, soll auch er Probleme bekommen haben. Für die Familien der Burschen ist das keine logische Erklärung: „Joel und Jason waren sportlich und beide gute Schwimmer. Wir wissen nicht, wie das passieren konnte“, sagt Daniel Suresh.

Wasserpflanzen

Feuerwehrtaucher suchten nach dem Unfall mehrere Stunden nach den Jugendlichen und konnten sie schließlich nur noch tot bergen. Bei der Rettungsaktion war auffällig, dass die Taucher über und über mit Wasserpflanzen bedeckt waren. Laut Jasons Vater, der den Vorfall unweit des Ufers beobachten konnte, soll sein Sohn um Hilfe gerufen und den Eindruck gemacht haben, er hätte sich in etwas verfangen. Augenzeugen wollen laut der Familie gesehen haben, dass die Beine des Burschen von Wasserpflanzen umschlungen gewesen waren. „Als die Eltern von Jason ihren Sohn noch einmal sehen wollten, wurde ihnen nur der Oberkörper gezeigt“, sagt Suresh. Die Eltern glauben deshalb, dass die Pflanzen zu dem Unfall geführt haben könnten. Joels Eltern haben, nachdem er gefunden worden war, außerdem Pflanzen von seinem Arm entfernt.

Hoffen auf Klärung

Die Makrophyten, die ursprünglich zur Bekämpfung von Algen gepflanzt worden waren, machen den Stadt Wien sein einiger Zeit Probleme. Heuer waren verstärkt Mähboote gegen die Pflanzenplage im Einsatz. Laut Wasserretter Ralph Hamburger, ist es durchaus denkbar, dass die Wasserpflanzen für eine Panik verantwortlich sind: „Wenn man kein routinierter Schwimmer ist und nicht ortskundig, dann gerät man leicht in Panik, wenn man die Pflanzen berührt. Natürlich ziehen sie einen nicht in die Tiefe, aber so eine Situation ist nicht ungefährlich.“ Die Eltern der Verstorbenen wolle nun Aufklärung. „Es ist der Familie einfach wichtig, dass solche Unfälle in Zukunft nicht mehr passieren“, sagt Daniel Suresh.

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