Alle Bundesländer in Österreich werden die Flaggen auf halbmast setzen

Vom Burgenland bis Vorarlberg ist man sich auf KURIER-Anfrage durchwegs einig: Am 19. September, dem Begräbnistag der Queen, werden die Flaggen bei öffentlichen Gebäuden auf halbmast gesetzt. Dazu war im Vorfeld ein Schreiben des Kanzleramtes an alle Länder ergangen.
In Niederösterreich, wo 2023 ein neuer Landtag gewählt wird, sorgte das für Diskussionen: Zwei SPÖ-Gemeindevertreter sprachen sich dagegen aus. Darunter der Bundesvorsitzende der Sozialdemokratischen Gemeindevertreter (GVV) Andreas Kollross, der auch Bürgermeister von Trumau (NÖ) ist. Er ließ auf Twitter wissen, dass er der Aufforderung in seiner Gemeinde nicht Folge leisten werde, zumal er „jede monarchische Tendenz“ ablehne.
Dafür erntete Kollross 732 „Gefällt mir“-Klicks, aber auch Kritik: Großbritannien sei ebenso wie Österreich eine Demokratie, twitterten Befürworter der Trauerbeflaggung. Für andere wiederum gebe es angesichts aktueller Krisen wichtigere Themen. Hinterfragt wird auch, warum ausgerechnet der Queen diese Ehre zuteil wird; für den kürzlich verstorbenen ehemaligen Präsidenten der Sowjetunion, Michail Gorbatschow, habe es auch keine Trauerbeflaggung gegeben, obwohl er mehr für NÖ geleistet hätte.
"Tribut zollen"
„Es geht darum, dem Lebenswerk der Queen Tribut zu zollen“, hieß es aus dem Bundeskanzleramt. Zudem sei es eine Seltenheit, dass ein Staatsoberhaupt während seiner Amtszeit verstirbt. An einen ähnlichen Fall kann sich gegenüber dem KURIER keiner erinnern, zuletzt wurden die Fahnen in Österreich nach Terroranschlägen auf halbmast gesetzt.
Wer jetzt glaubt, dass die Trauerbeflaggung nur in Niederösterreich für Furore sorgt, der irrt; wie Der Standard berichtet, gibt es auch in einem Dorf in Nordfrankreich Widerstand. Dessen Bürgermeister Patrick Proisy ließ mit einem Statement auf Twitter aufhorchen: Wenn, dann müsste eine Trauerbeflaggung für alle Staatschefs gelten. M. HÖberth
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