Alkohol am Steuer: Wann die meisten Unfälle passieren

Polizisten vor Polizeiautos
Rund 60 Prozent aller Unfälle unter Alkoholeinfluss sind von den Lenkern selbst verursacht. 86 Prozent der alkoholisierten Beteiligten sind Männer.

Zusammenfassung

  • Die meisten Unfälle unter Alkoholeinfluss passieren im Juli und August mit einem Anteil von 24 Prozent.
  • Immer öfter sind Fahrer einspuriger Fahrzeuge an Alkoholunfällen beteiligt, während die Unfallzahlen an Samstagen am höchsten sind.
  • Verkehrsstrafen für Alkohol am Steuer können bis zu 5.900 Euro betragen, und Versicherungen leisten nicht bei einem Promillewert über 0,8.

Im Vorjahr haben sich knapp ein Viertel aller Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss im Straßenverkehr im Juli und August ereignet.

24 Prozent der insgesamt 2.705 Fälle fielen in diese Sommermonate, warnte der ÖAMTC am Montag.

2024 kamen laut Statistik Austria zudem so viele Menschen wie seit 2018 nicht mehr bei Alko-Unfällen ums Leben, es gab 33 Tote und mehr als 3.000 Verletzte. Immer öfter fahren Unfalllenkerinnen und -lenker von einspurigen Fahrzeugen unter Alkoholeinfluss.

Die Unfälle unter Alkoholeinfluss machten mehr als sieben Prozent aller Verkehrsunfälle mit Personenschaden im Jahr 2024 aus. "Die hohe Zahl an Alkoholunfällen ist besorgniserregend und verdeutlicht einmal mehr, dass die negativen Auswirkungen alkoholischer Getränke im Straßenverkehr viel zu oft unterschätzt werden", erläuterte ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger in einer Aussendung.

"Im Juli und August werden meist die Höchststände an Alkoholunfällen erreicht", hielt Seidenberger fest. "Die Gefahren des Alkohols werden in geselligen Runden bei sommerlichen Temperaturen leider häufig vergessen bzw. verdrängt", berichtete sie.

An welchem Tag die meisten Unfälle stattfinden

 Am häufigsten finden Alkoholunfälle mit Personenschaden an Samstagen statt - mehr als ein Fünftel der Unfälle entfiel im Vorjahr auf diesen Wochentag.

Die meisten Unfälle unter Alkoholeinfluss sind "Alleinunfälle" (über 60 Prozent) - der Verkehrsteilnehmer ist also selbst Auslöser und die Unfälle passieren ohne Beteiligung anderer. Zu 86 Prozent sind es Männer, die als Lenker oder Fußgänger alkoholisiert an Verkehrsunfällen beteiligt sind.

"Die Zahlen der alkoholisiert an Unfällen beteiligten Pkw-Lenkerinnen und -lenkern gehen von Jahr zu Jahr zurück. Unterdessen ist die prozentuelle Beteiligung anderer Mobilitätsformen bei Alko-Unfällen teilweise stark angestiegen – und zwar bei Radfahrenden (25 Prozent), Lenkerinnen und Lenkern von (E-)Scootern (11,5 Prozent) und Motorradfahrenden (knapp fünf Prozent)", erläuterte Seidenberger.

Bis zu 5.900 Euro Strafe

Die ÖAMTC-Verkehrspsychologin verwies auch auf hohe Verkehrsstrafen von bis zu 5.900 Euro.

Die Haftpflichtversicherung kann bei einem Unfall mit mehr als 0,8 Promille bis zu 11.000 Euro auf dem Regressweg zurückverlangen und die Rechtsschutz- wie auch die Kaskoversicherung sind in dem Fall leistungsfrei. "Wer fährt, trinkt nicht und wer trinkt, fährt nicht", empfahl Seidenberger.

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