Alarm im Land der Nichtschwimmer: Offensive in Niederösterreich

2019 gingen 14 Prozent der Kinder nie schwimmen. 2021 verdoppelte sich der Wert auf 32.
Kostenloser Schwimmunterricht für Kinder. Die AKNÖ bietet mit der Wasserrettung Unterricht an, um Unfallgefahr zu minimieren.

Der KURIER hat die Problematik aufgezeigt. 700.000 Österreicher älter als fünf Jahre können nicht schwimmen. Gleichzeitig gibt es zunehmend mehr Eltern, die es nicht mehr als notwendig erachten, dass ihre Kinder schwimmen lernen.

Laut Schwimmlehrern hat das einerseits mit den zahlreichen privaten Swimmingpools zu tun, wo vielfach nur noch geplantscht, aber nicht geschwommen wird. Und mit der Migration: In vielen Kulturkreisen wird Schwimmen als nicht so wichtig betrachtet, es wird den Kindern nicht beigebracht. Das Zusperren von öffentlichen Bädern, deren Kosten sich Gemeinden am Land nicht mehr leisten können, verschärft die Situation zusätzlich.

Diese Umstände alarmieren die Arbeiterkammer NÖ. „Österreich ist das Land der Nichtschwimmer in Europa. Das darf einfach nicht sein“, warnt AK-Präsident Markus Wieser. Aus diesem Grund lässt er im August die „AK Kids Schwimmoffensive“ vom Stapel. Die soll möglichst viele Kinder von fünf bis sieben Jahren schwimmfit machen. Die kostenlosen Kurse, die gemeinsam mit der NÖ Wasserrettung angeboten werden, sollen die Unfallgefahr minimieren.

Schulen sind gefordert

„Die Zahlen zeigen: Jedes dritte Kind kann nicht schwimmen“, sagt Wieser. „Und auch nur jede zweite Volksschule kann Schwimmunterricht anbieten. Hier braucht es Lösungen.“ Wieser schlägt etwa Schulschwimmtage vor – ähnlich den derzeitigen Sportwochen.

„Schwimmen können bedeutet Sicherheit. Man kann gar nicht früh genug damit anfangen“, freut sich Wasserrettungspräsident Markus Schimböck über die Kooperation mit der AKNÖ.

Alarm im Land der Nichtschwimmer: Offensive in Niederösterreich

Wieser und Schimböck wollen gegensteuern: Noch im August werden Schwimmexperten möglichst vielen Kindern helfen.

Insgesamt werden fünf AK Kids Schwimmkurse angeboten. Dabei werden die Kinder von zwei bis drei ausgebildeten Schwimm- und Rettungsschwimmerlehrern der Wasserrettung betreut. Die Kurse umfassen jeweils fünf Unterrichtseinheiten bei einer Gruppengröße von maximal 15 Kindern.

Die Teilnahme an den Kursen ist grundsätzlich kostenlos – für das Stoff-Abzeichen und die Anstecknadel „Pinguin“, mit denen sich die stolzen Absolventen schmücken dürfen, werden 5 Euro Unkostenbeitrag eingehoben. Die Kinder erhalten nach Abschluss des Schwimmkurses außerdem eine Urkunde. Die Termine im Detail:

  • 3./4. August, Badearena Krems (17 bis 19.30 Uhr).
  • 12.-14., 20./21. August, Citysplash St. Pölten (17 bis 18 Uhr).
  • 19. bis 23. August, Parkbad Waidhofen/Ybbs (14 bis 15 Uhr).
  • 21. August, Sportbad Seibersdorf (10 bis 15 Uhr).
  • 26. bis 30. August, Hallenbad Langenrohr (17.30 bis 18.30 Uhr).

Eltern können ihre Kinder online unter www.noe.arbeiterkammer.at/schwimmoffensive, per eMail an akyoung@aknoe.at oder telefonisch unter 05 7171-24000 anmelden. Die Teilnehmeranzahl ist begrenzt. Die Anwesenheit einer Aufsichtsperson ist bei den Kursen erforderlich.

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