„Es gehen viele Pädagoginnen in Pension“, nennt Bildungsstadträtin Elisabeth Mayr (SPÖ) einen Grund. Gleichzeitig kommen nicht ausreichend Kräfte nach – schon gar nicht, um das Angebot zu erweitern.
17 Stellen unbesetzt
„Im Herbst konnten wir drei Gruppen nicht eröffnen. Uns fehlen vor allem die Pädagogen“, erzählt Mayr. Für die Leitung einer Kindergartengruppe braucht es mindestens eine vollausgebildete Pädagogin. Derzeit sind 17 Stellen der Stadt in diesem Bereich unbesetzt.
Nun soll versucht werden, mit einer Ausbildungsoffensive gegenzusteuern. Laut Mayr sollen in einer Kooperation mit dem Elementarpädagogik-Kolleg Kettenbrücke bereits beschäftigte Assistenzkräfte berufsbegleitend die Ausbildung machen können. „Wir spielen unsere Kräfte frei“, erklärt die Stadträtin. So sollen Interessierte etwa Unterrichtseinheiten auch am Vormittag absolvieren können, ohne dass das für sie mit Gehaltseinbußen verbunden ist. „Wir übernehmen auch das Schulgeld.“
Für die Finanzierung dient das Geld, dass durch die unbesetzten Stellen derzeit nicht ausgegeben wird. Die Stadt handelt hier aus einer Not heraus. „Das ist eigentlich ein landes- und bundesweites Thema“, erklärt Mayr, wo aus ihrer Sicht der Hebel für die Personalrekrutierung anzusetzen wäre – etwa mit entsprechenden Förderungen.
Statt an einen Ausbau der Kinderbetreuung denken zu können, steht die Stadt inzwischen vor dem Problem, den aktuellen Bedarf nicht mehr decken zu können. „Bisher war es möglich, dass alle Kinder, die das dritte Lebensjahr erreicht hatten, einen Platz bekommen konnten“, sagt die SPÖ-Politikerin.
Warteliste für Kindergartenplätze
Das hat sich geändert: „Wir haben eine Warteliste. Jetzt müssen wir uns die Reihungskriterien anschauen.“
So gilt es zu beachten, dass Kinder jedenfalls das verpflichtende Kindergartenjahr vor dem Schuleintritt absolvieren können. Ältere haben also Vorrang. Auch die Kinder von Alleinerzieherinnen sollen bevorzugt einen Platz bekommen.
Ziel der Landesregierung ist eigentlich ein ganzjähriger, ganztägiger Rechtsanspruch auf Betreuung für Kinder ab dem zweiten Lebensjahr. In Innsbruck ist derzeit erst jedes dritte Kind in Ganztagesbetreuung. Und schon jetzt fehlt es massiv an Personal.
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