Afrikanische Schweinepest breitet sich rasend schnell aus

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) grassiert rund um Österreich und breitet sich in den Nachbarländern rasend schnell aus. Weil im Fall einer Einschleppung alle Tiere von betroffenen landwirtschaftlichen Betrieben getötet werden müssten, mahnen Behörden und Jagdverbände zu extremer Vorsicht.
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Gerade der derzeit herrschende Urlaubs- und Jagdtourismus in die betroffenen Nachbarländer birgt ein hohes Risiko. Die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) und das Gesundheitsministerium führen Aufzeichnungen über Fälle der Afrikanischen Schweinepest in Europa. Ein Blick auf die Karte verdeutlicht den Ernst der Lage. In den vergangenen Wochen hat sich das Virus immer weiter in Richtung Österreichs Grenze ausgebreitet und im Sommer auch die Balkanländer Kroatien, Serbien sowie Bosnien-Herzegowina erreicht. Über 15.000 Hausschweine mussten in den Gebieten bereits notgeschlachtet werden.

Verbreitung der ASP in Europa
Mittlerweile ist Österreich umringt von 19 Ländern, in denen 2023 ASP-Fälle gemeldet wurden. Dazu zählen auch die unmittelbaren Nachbarländer wie Deutschland, die Slowakei, Ungarn und Italien.
Hotspot Kroatien
Als Hotspot hat sich im Sommer das bei Österreichern besonders beliebte Urlaubsland Kroatien entwickelt. Im Juli, August und September gab es dort einen Negativ-Rekord von knapp 670 gemeldeten Virus-Fällen bei Hausschweinen. 570 Fälle waren es heuer in Bosnien-Herzegowina, 508 in Serbien und 15 in Italien. 5.977 positive Fälle weist die heurige Statistik in den betroffenen europäischen Ländern bei Wildschweinen aus.
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„Eine Einschleppung nach Österreich hätte schwerwiegende Folgen für die Schwarzwildpopulationen und im Allgemeinen für die landwirtschaftlichen Betriebe. Angesichts der zu Ende gehenden Urlaubssaison und beginnenden herbstlichen Jagdsaison appellieren wir daher, besonders vorsichtig zu sein“, heißt es beim NÖ Landesjagdverband.
Erreger im Fleisch
Die Verbreitung des Virus ist nämlich nicht nur über erkrankte Wild- oder Hausschweine möglich. Auch indirekt über kontaminierte Kleidung, Fahrzeuge, Autoreifen oder Fleisch kann die ASP eingeschleppt und verbreitet werden.
Experten warnen vor Urlaubsmitbringseln wie Fleisch oder Wurstprodukten aus den betroffenen Ländern. Wer in Regionen mit Fällen von ASP geurlaubt hat, dem wird nahegelegt, Kleidung sofort nach Ankunft zu Hause gründlich zu waschen. Laut AGES sind die Erreger sehr lange überlebensfähig, insbesondere in Blut und Fleischprodukten.
Während die Afrikanische Schweinepest für Menschen und andere Tierarten ungefährlich ist, ist sie für Schweine in den meisten Fällen tödlich. Kommt es zu einer positiven Probe, muss im Umkreis des Fundortes ein behördliches „Seuchengebiet“ verhängt werden.
Der Fund verendeter Wildschweine ist meldepflichtig, die Kadaver werden verpflichtend auf ASP-Erreger untersucht.
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