Advent, Advent, das Zimmer brennt: So sorgen Sie am besten vor

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In der Weihnachtszeit steigt die Brandgefahr. Vergessene Kerzen und trockenes Reisig sind das Hauptproblem. Experten geben Tipps zur Brandverhütung.

Um die Weihnachtszeit erhöht sich die Gefahr für Zimmerbrände. Die Brandverhütungsstelle Oberösterreich (BVS) verzeichnet jährlich rund 100 Vorfälle, die durch Kerzen oder offenes Feuer ausgelöst werden. Laut der Brandschadenstatistik sind es österreichweit sogar etwa 1.000 Einsätze jährlich.

"Die stillste Zeit im Jahr ist und bleibt brandgefährlich", sagt Sprecher Günther Schwabegger bei einem Pressetermin am Dienstag in Linz. 60 Prozent der Brände entstehen laut BVS-Statistik in den Monaten November bis Jänner, wobei die Dunkelziffer der Kleinbrände nicht erfasst ist.

Die Hauptursachen liegen in trockenem Reisig bei Christbäumen und Adventkränzen, zu wenig Abstand der Kerzen zu brennbaren Stoffen und dass offene Feuerquellen unbeaufsichtigt gelassen werden, so Schwabegger. 

Wichtig wäre, Löschdecken und Feuerlöscher in Griffweite zu haben und bei ausgetrocknetem Material auf konventionelle Kerzen generell zu verzichten. Als Ersatz eignen sich LED-Kerzen oder Lichterketten gut. Rauchmelder könnten im Ernstfall ebenfalls das Schlimmste verhindern helfen.

Ausgetrockneter Baum steht in zehn Sekunden in Vollbrand

Es dauere nur rund zehn Sekunden, bis ein ausgetrockneter Christbaum in Vollbrand steht. Schon wenige Augenblicke später geht das Umfeld in Flammen auf, wie die BVS-Demonstration im Versuchslabor zeigt. Ein griffbereiter Feuerlöscher in der Nähe des Baums kann rasches Reagieren ermöglichen.

Advent, Advent, das Zimmer brennt: So sorgen Sie am besten vor

Adventkranz löst Brandeinsatz in Neusiedl am See aus: Ein Adventkranz hat am Sonntag einen Zimmerbrand ausgelöst.  Die Bewohner der betroffenen Wohnung waren nicht zu Hause, ein aufmerksamer Nachbar verständigte die Feuerwehr. Einsatzkräfte gelangten über ein Fenster in die Wohnung, wo der abgebrannte Adventkranz gefunden wurde.   

Der Baum solle außerdem sicher stehen und ein Abstand zu Vorhängen eingehalten werden. Zu beachten sei auch ausreichender Abstand der Kerzen und vor allem Spritzkerzen zur Dekoration und anderen Zweigen des Baumes.

Beim Adventkranz sieht es in kleinerem Maßstab ähnlich aus. Abgebrannte Kerzen können rasch das trockene Material zum Brennen bringen. Die Kerzenflammen erreichen Temperaturen von bis zu 1.400 Grad Celsius. Hier kann noch eine Löschdecke oder ein Wasserbehälter das Schlimmste verhindern helfen, sofern der Brand rechtzeitig bemerkt wird, heißt es. Natürlich sollte auch hier wie in jedem Haushalt ein Feuerlöscher verfügbar sein.

Auch Kunststoffbäume können Feuer fangen

Dass vor allem die jüngere Generation gerne den Weihnachtsbaum schon in der Adventzeit aufstellt oder aufputzt, hat zur Folge, dass er am Heiligen Abend vollständig ausgetrocknet ist und leicht Feuer fängt.

Besser sei, erst kürzlich geschlägerte Bäume zu besorgen und erst zu Weihnachten aufzustellen. Bis dahin sollte der Baum im Freien gelagert und eventuell in Wasser oder Schnee gestellt werden. Sollte trotz aller Vorsichtsmaßnahmen doch ein Brand ausbrechen, ruft die BVS das Prinzip "Alarmieren - Retten - Löschen" in Erinnerung.

Den Trend zu wiederverwendbaren Kunststoff-Bäumen sieht Schwabegger ebenfalls als problematisch an, auch diese seien oft leicht entzündlich. Die BVS Oberösterreich weise jährlich auf die Gefahren hin und informiere weitreichend. Laut Schwabegger habe dies bereits Wirkung gezeigt. Nach wie vor seien Kerzen aber ein großes Problem, wie die Statistik zeige.

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