„Achatschnecken sind tolle Tiere. Bei hoher Luftfeuchte und ohne direkte Sonneneinstrahlung sind sie tagaktiv“, sagt Zoodoc Katharina Reitl. Der KURIER-Tiercoach hebt die Vorzüge der sozialen Gastropoden hervor, erklärt, wie mindestens vier Exemplare artgemäß versorgt werden und worauf im Umgang zu achten ist.
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„Die Schnecken sind gut zu beobachten“, sagt Reitl. Sie sitzen friedlich im Glasterrarium, brauchen weniger Zuwendung als Fellfreunde und verursachen in der Regel weniger Kosten. Trotzdem können Heranwachsende lernen, sich um ein Haustier zu kümmern. Die genügsamen Pflanzenfresser futtern Salat, Karotten, Gurken und Äpfel, eine Sepiaschale deckt ihren Kalkbedarf.
„Achatschnecken sind sehr attraktiv. Am Gehäuse zeichnen sich Zuwachslinien ab. Über den Körper ziehen sich ein oder zwei Striche wie beim Aal“, beschreibt die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn.
Alle Arten sind ab einer Größe von ca. 10 cm fortpflanzungsfähig. Mit Geschlechtsteilen, die hinter dem Kopf liegen, befruchten die Zwitterwesen einander. Jedes Tier legt so alle vier Wochen 50 bis 150 Eier.
Damit es zu keiner Massenvermehrung kommt, sollten die Eier abgesammelt und richtig entsorgt werden. Weder Eier noch Schnecken dürfen in die Umwelt gelangen, die Bio-Invasoren können im heimischen Ökosystem erhebliche Schäden anrichten.
„Im Terrarium mit Mulch bzw. Kokosfasern müssen die Tiere ausreichend Platz haben. 80 cm Länge sind Minimum“, sagt der Zoodoc und verweist für detaillierte Haltungsbedingungen auf die Tierschutz Ombudsstelle Wien.
Eine Abdeckung auf dem Glasbehälter verhindert, dass eine Schnecke beim Ausbrechen ihre Behausung beschädigt. Kleine Löcher und Sprünge lassen sich zwar reparieren; große Schäden bedeuten aber den sicheren Tod. Deformationen im Gehäuse sind übrigens Zeichen einer Mangelernährung.
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„Im Umgang mit Achatschnecken gelten die üblichen Hygienemaßnahmen“, betont Reitl. Nach Hautkontakt heißt es: Hände waschen. Über das Gesicht sollten die Schleimer nicht kriechen.
„Achatschnecken übertragen nicht ständig Krankheiten“, sagt der KURIER-Tiercoach: „Die Studie soll aber wachrütteln und zu einem hygienischen Umgang anregen. Vor allem Immungeschwächte sollten vorsichtig sein.“
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