Virologe erklärt ab wann der nächste Lockdown kommen soll

Ab Montag ist Österreich wieder in einem bundesweiten Lockdown.
Für Experte Norbert Nowotny gibt es eine klare Grenze, ab wann der Handel wieder zusperren müsse.

Eine Woche nach dem Ende des dritten Lockdowns beraten am heutigen Montag die Bundesregierung, Experten, Opposition und Landesspitzen über die weiteren Schritte. Was fix sein dürfte, ist, dass es wohl keine Lockerungen geben soll.

Unterdessen schwebt die Angst vor dem vierten Lockdown wie ein Damoklesschwert über Österreich. Mit 1.225 neuen Corona-Infektionen am heutigen Montag ist die Frage, wann wieder zugesperrt wird, berechtigt. Zudem ist es der höchste Montagswert seit mehr als einem Monat und gerade der Montag ist normalerweise der Tag in der Woche mit den niedrigsten Infektionszahlen.

Virologe Norbert Nowotny äußerte sich auf Puls24 zu den aktuellen Infektionszahlen und hat auch eine klare Meinung, ab wann die Rollbalken wieder runter müssen.

Man kann aktuell noch nicht sagen kann, wie sich die bisherigen Lockerungsschritte auf die Infektionszahlen auswirken werden. Der Virologe hoffe, dass die Maßnahmen ihre Wirkung zeigen. Laut Nowotny müsse man bei 2.500 Neuinfektionen pro Tag allerdings von einer dritten Welle sprechen. Dementsprechend müsste es dann auch zum vierten Lockdown kommen, meint der Virologe.

"Schauen wir mal, vielleicht gibt es eine positive Überraschung und die Zahlen steigen nicht so stark an. Es wird auf die Zahlen ankommen", meint Nowotny. Was der Virologe nicht erwartet, ist eine Entspannung durch höhere Temperaturen und verwies auf das Beispiel Brasilien. Dort seien die Zahlen trotz Hitze explodiert.

"Dass sich die Leute vermehr wieder draußen aufhalten, könne nur zu einer geringeren Reduktion führen. Wir werden die Pandemie nur dann in den Griff bekommen, wenn sich ein guter Teil der Bevölkerung impfen lässt", ist sich Nowotny sicher.

Für den Experten haben die Öffnungsschritte im Handel bisher gut funktioniert. Dass auch die Schulen wieder geöffnet haben erachtet Nowotny als besonders wichtig. Kritischer sieht der Virologe natürlich die Mutationen. Für ihn sind sie die größten Gegenspieler in der Pandemiebekämpfung. Nowotny ist sich sicher, dass sich die britische Variante nicht mehr aufhalten lasse. Sie sei im Osten schon weit verbreitet.

Im Westen und hier vor allem im Tirol ist es die südafrikanische Variante, die Probleme bereitet. Diese habe man noch im Griff, so Nowotny. Aber: "Es wäre gut gewesen jene Bereiche, wie etwa Schwaz, unter Quarantäne zu stellen. Die Querelen zwischen dem Bund und Tirol haben uns wichtige Tage gekostet."

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