650 statt 900 Wohnungen: Salzburg schraubt seine Ziele zurück

crane among modern buildings in Berlin
Trotz Rekordpreisen will Salzburg weniger Wohnraum fördern. Heuer bleiben 28 Millionen Euro an Förderung liegen.

Die Wohnungspreise gingen in Salzburg während der Corona-Pandemie wie in weiten Teilen des Landes spürbar nach oben. Dabei zählte Salzburg schon zuvor zu den teuersten Pflastern Österreichs. Daran wird sich mittelfristig wahrscheinlich auch wenig ändern. Denn die Pandemie führte dazu, dass weniger gebaut wird.

„Bei zahlreichen Bauprojekten ist es zu Verzögerungen gekommen“, sagt Wohnbaulandesrätin Andrea Klambauer (Neos) zum KURIER. Deshalb bleiben heuer auch 28 Millionen Euro im 150 Millionen Euro schweren Wohnbautopf des Landes liegen. Beziehungsweise fließen sie in das durch Corona schwer in Schieflage geratene allgemeine Budget. Für den Wohnbau ist das Geld damit verloren.

650 statt 900 Wohnungen: Salzburg schraubt seine Ziele zurück

Der Bedarf an Wohnungen gehe zurück, sagt Landesrätin Andrea Klambauer.

Geringerer Bedarf

Für die kommenden Jahre schraubt das Land nun auch offiziell seine Ziele zurück. Künftig sollen statt – wie im Regierungsprogramm angekündigt – 900 nur mehr 650 bis 750 geförderte Mietwohnungen pro Jahr entstehen. So steht es im mittelfristigen Wohnbauprogramm 2021 bis 2025, das kommende Woche vom Wohnbaubeirat des Landes beschlossen wird.

Auch beim geförderten Eigentum sinken die Ziele von 600 auf 350 bis 450 Einheiten. Die selbst gesteckten Ziele hat das Land zuletzt mehrfach verfehlt. Klambauer spricht nun von einer „realistischen Zielmarke auf Basis der Daten und Prognosen der Landesstatistik“. Sie sagt: „Für die nächsten Jahre wird ein geringerer Wohnungsbedarf als in der Vorperiode erwartet.“

Deshalb habe man die Ziele adaptiert. Die Opposition lässt das nicht gelten, übt Kritik und fordert mehr geförderten Wohnbau. „Die neuerlich liegen gebliebenen Millionen sind ein weiterer Beleg, dass die Wohnbauförderung in Salzburg eine Dauerbaustelle ist“, sagt SPÖ-Wohnbausprecher Roland Meisl.

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