500 Postpakete mit Drogen sichergestellt

Paketzusteller
Die meisten Konsumenten stammen aus Wien und Oberösterreich, vier Kilo Rauschgift entdeckt.

Während der Corona-Krise sind die Preise für Drogen auf der Straße gestiegen, deshalb sind viele (vor allem junge) Kunden, aber auch Händler auf das Darknet umgestiegen. Doch auch die Polizei schläft natürlich nicht und hat in den vergangenen Monaten 500 Pakete mit Drogen sichergestellt.

Überraschend ist vielleicht: Es handelt sich nicht überwiegend um Cannabis, sondern vor allen um Amphetamine aus den Niederlanden. „Cannabis wird in Österreich sehr viel angebaut, aber die chemischen Drogen sind schwer herzustellen“, erklärt der Drogenkoordinator des Innenministeriums, Brigadier Daniel Lichtenegger im Gespräch mit dem KURIER. Rund 70 Prozent der Drogen stammen direkt aus den Niederlanden, weitere 15 Prozent kommen über Zwischenstationen ins Land.

Bei den Konsumenten ist Wien die Nummer 1, gefolgt von Oberösterreich und der Steiermark. Warum Oberösterreich so weit vorne ist, ist unklar, früher lag dieses Bundesland oft an der Spitze.

Insgesamt wurden bei der Aktion, die gemeinsam mit dem Zoll durchgeführt worden ist, vier Kilogramm Drogen sichergestellt. Die beschlagnahmten Pakete sind oft für Händler gedacht, die groß einkaufen und die Ware dann in ihrem Heimatort auf der Straße verkaufen, betont Lichtenegger. Der bisher größte Fund der vergangenen Jahre lag bei stolzen 14 Kilogramm Amphetaminen.

Nehammer warnt vor "Fake News"

Nehammer

„Der Suchtmittelhandel zerstört Menschenleben. Die internationale Vernetzung bei den Strukturermittlungen und starke nationale Partner sind der Schlüssel zum Erfolg“, sagt Innenminister Karl Nehammer.

Neue Zusammenarbeit

Im Frühjahr 2020 wurde auf die steigenden Zahlen des Drogenhandels via Postversand und Internet reagiert und eine eigene Arbeitsgemeinschaft (AG) namens „Flavus“ gegründet, deren Ziel es ist, die Vertriebsstruktur der Drogenhändler im Hintergrund zu zerschlagen. Besonders an dieser AG ist auch die enge Zusammenarbeit zwischen Polizei und Zollverwaltung.

„Wir sehen, dass immer mehr Drogen über den Postweg verschickt werden und gleichzeitig steigt die Zahl der Drogenfunde durch die Behörden. Der Zoll zieht die Drogen aus dem Verkehr, bevor sie auf den jeweiligen Umschlagplatz kommen. Insbesondere die Diensthundeführer des Zolls und ihre Diensthunde gehen in ihrer täglichen Arbeit unerbittlich dagegen vor. Sie halten die Drogen vom Markt und damit von den Menschen fern“, betonte Finanzminister Gernot Blümel.

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