46-Jähriger zündelte angeblich „aus Rache für Kündigung“

46-Jähriger zündelte angeblich „aus Rache für Kündigung“
Der Brandstifter wurde von einer Nachbarin ertappt und attackierte Polizisten mit einem Elektroschocker.

Schwarzer Ruß an der Eingangstür, am Fensterbrett ein paar Fetzen halbverbrannten Zeitungspapiers: „Da hat einer gezündelt“, bemerkte Alois Pregartner, Betriebsleiter einer Salzburger Reinigungsfirma, als er Mittwochfrüh in sein Büro im Stadtteil Schallmoos kam. Den Brandstifter hat die Polizei am Abend zuvor festgenommen. Es handelt sich um einen 46-jährigen Ex-Mitarbeiter. Er gab an, er habe sich für die Kündigung rächen wollen.

„Lächerlich“, sagt Pregartner. „Er hat überhaupt keinen Grund, sich zu rächen. Eher sollte ich auf ihn sauer sein.“ Harald P. sei ein langjähriger Bekannter. Pregartner habe ihm im Sommer des Vorjahres einen Job als Küchenhilfe verschafft. „Ich wollte ihm helfen, weil er lange arbeitslos war. Er ist aber am ersten Arbeitstag einfach nicht aufgetaucht, also habe ich ihn wieder abgemeldet“, erklärt der Betriebsleiter. Seither habe er nichts mehr von ihm gehört.

Über den Brandstiftungsversuch kann er nur lachen: „Eine Handvoll Zeitungspapier anzünden macht noch keinen Brand. Der Harald hat das sicher nicht böse gemeint. Das war eine reine Idiotenaktion.“ Und tatsächlich soll der Beschuldigte das Rachemotiv nur einmal direkt nach der Festnahme geäußert haben. Er wurde ins Polizeianhaltezentrum gebracht, dort soll er bisher beharrlich geschwiegen haben.

Attacke im Polizeiauto

Der Schaden dürfte sich in Grenzen halten: Das Fenster zum Lager sei von den Flammen leicht beschädigt, die Eingangstür wurde bereits gereinigt.

Skurril ist nicht nur das vermeintliche Motiv, sondern auch die Festnahme des 46-Jährigen. Eine Nachbarin hatte ihn gegen 19.30 Uhr dabei beobachtet, wie er am Fenster des Firmengebäudes hantierte, Zeitungen und Kartons anzündete. Als die Polizei kam, lief der Mann davon, konnte aber schnell gefasst werden. „Er hat nach kurzem Leugnen zugegeben, dass er ein Feuer legen wollte und ist freiwillig mit den Beamten zur Dienststelle gefahren“, sagt Polizeisprecherin Eva Wenzl.

Erst sei er sehr kooperativ gewesen, habe den Beamten sogar ein Feuerzeug und ein Brecheisen ausgehändigt. „Als das Dienstfahrzeug an einer Ampel halten musste, wurde er plötzlich am Rücksitz laut und aggressiv und zückte einen Elektroschocker“, schildert die Polizistin weiter.

Einer der Beamten reagierte schnell und nahm ihm die Waffe aus der Hand. Der renitente Festgenommene kam nicht mehr dazu, abzudrücken und jemanden zu verletzen. Wie sich herausstellte, durfte er den Elektroschocker gar nicht besitzen. Gegen ihn ist ein Waffenverbot aufrecht.

Die Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung, Widerstands gegen die Staatsgewalt und wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz.

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