45.000 Fans pro Tag geben beim Festival auf der Rennstrecke Gas
Dort, wo für gewöhnlich die Motoren von Rennboliden aufheulen, nehmen am Wochenende Fans elektronischer Musik Aufstellung: Vor der Hauptbühne am Salzburgring haben sich bereits am späten Donnerstagnachmittag einige Tausend warmgefeiert. Die Masse springt im Takt zur lauten Musik, immer wieder brandet Jubel auf.
"Für ein elektronisches Festival in Österreich ist das Electric Love ein Wahnsinn", sagt der Festival-erfahrene Jakob Baumgartner. "Die Leute sind ganz anders als sonst. Alle sind glücklicher und viel offener. Es ist wie eine große Familie." Der 22-jährige Linzer ist zum zweiten Mal auf den Salzburgring gekommen. Auch heuer habe er sich von "Wucherpreisen" – Festivalpässe gab es ab 130 Euro – nicht abschrecken lassen, wie er sagt. Ihm gefällt, dass neben den vielen Musikern aus dem Ausland auch österreichische Künstler bei dem Festival zum Zug kommen. "Für diese Qualität zahle ich das gerne", sagt Baumgartner.
Folgte aufs Frequency
Veranstalter Manuel Reifenauer ist es mit dem Electric Love gelungen, eine Lücke zu schließen – das Frequency war 2009 vom Salzburgring nach St. Pölten übersiedelt. Das Festival ist seit der ersten Ausgabe vor drei Jahren stetig gewachsen. Die Karten waren Wochen vor dem Beginn vergriffen. Heuer werden an den vier Tagen 180.000 Besucher – 45.000 Gäste täglich – erwartet.
Die Erfolgsgeschichte des Festivals trübt ein tragischer Unfall im vergangenen Jahr: Auf einem Campingplatz war bei einem Unwetter ein Lichtmast aus der Verankerung gerissen worden und auf einen 23-jährigen Besucher gestürzt. Der Mann erlag seinen schweren Verletzungen. Die Staatsanwaltschaft Salzburg hatte die Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung unter besonders gefährlichen Verhältnissen eingestellt – es konnte dem Veranstalter keine Fahrlässigkeit nachgewiesen werden.
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