43 Prozent haben keine Angst vor Einbrechern

Mit einer Vorhersage-Software will die Polizei in Bayern Einbrechern das Handwerk legen
Das Risiko wird in der Bevölkerung deutlich überschätzt.

Maximal 15 Sekunden braucht ein Profi-Einbrecher um eine normale Tür oder ein Fenster zu knacken. „70 Prozent sind Gelegenheitstäter“, sagt Othmar Ederer, Vizepräsident des Verbandes der Versicherungsunternehmen Österreich. Viel zu oft werde es den Einbrechern zu leicht gemacht. Und das Risiko wird in der Bevölkerung deutlich unterschätzt. Das ergab eine Umfrage. Gleich 43 Prozent der 500 Befragten gaben an, sich keine Sorgen über einen Einbruch zu machen. Frei nach dem Motto: Es wird schon nichts passieren.

Kreative Verstecke

Doch es passiert. Und zwar 15.000 Mal im Jahr in Wohnungen oder Wohnhäusern – die Hälfte davon in Wien. Das kommt den Versicherungen teuer. „Ein Drittel der Prämie für die Haushaltsversicherung wird für Einbruchsdiebstähle aufgewendet“, plaudert Eder aus der Praxis. „Viele denken, die Verstecke in der Wohnung, zum Beispiel der Wäschestapel oder der Schmuck in der Gefriertruhe, wären sicher. Aber Einbrecher wissen, wo sie was finden“, warnt Othmar Thann, Direktor des Kuratoriums für Verkehrssicherheit.

Generalmajor Gerhard Lang, Leiter der Strategieabteilung im Bundeskriminalamt rät dringend: „Viele Menschen schützen sich erst, wenn bereits eingebrochen wurde. Dabei können einfache Präventionsmaßnahmen im Vorfeld das Risiko deutlich verringern.“ In jedem Bezirk Österreichs gibt es eine kriminalpräventive Beratungsstelle. Die Experten der Polizei kommen auch ins Haus um vor Ort zu beraten.

Zahlen, wie viele Privathaushalte durch Alarmsysteme oder Sicherheitstüren geschützt sind, gibt es nicht. Im Burgenland wurden im Vorjahr 417 Anträge auf Förderung von Alarmanlagen eingebracht. In NÖ gab es mehr als 4700 Einreichungen (Zeitraum Oktober 2012 bis September 2013).

Verband der Versicherungsunternehmen Österreichs (VVO)

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