1700 Kilometer auf dem Radl nach Lofer
Sie hat mit dem Gegenwind gerungen, ist durch Schlamm gewatet, hat dabei Dutzende T-Shirts durchgeschwitzt, Stürze und Reifenpanne weggesteckt und doch sagt sie: „Ich habe diese Tour keine Minute bereut.“
Der Start: Bremen. Das Ziel: Lofer. Dazwischen liegen 1700 Kilometer, die die 53-jährige Martina Kramer in 22 Tagen mit dem Drahtesel erobert hat. „Am Rad erlebt man alles intensiver. Nicht nur das Wetter, sondern auch die Landschaft, die Menschen und den eigenen Körper. Sieben Kilo habe ich dabei abgenommen“, erzählt sie. Im Durchschnitt hat sie pro Tag 80 Kilometer heruntergestrampelt.
Warum man sich so etwas antut? „Lieber jetzt, als in der Pension. Wer weiß, ob ich dann noch fit genug bin?“, sagt die sportliche Anwaltssekretärin aus Bremen.
Kaffee als Luxus
Lofer war für sie kein x-beliebiges Ziel. Seit 50 Jahren reist ihre Familie regelmäßig in das Pinzgauer Urlaubsidyll – üblicherweise mit dem Wohnwagen. Diesmal war die Deutsche alleine auf Reisen. „Das ist mir ganz wichtig. Ich habe meinen eigenen Rhythmus und will beim Radeln auf niemanden Rücksicht nehmen müssen.“ Für die große Tour, die sie am im September in Angriff genommen hat, war sie perfekt vorbereitet. Ins Gepäck kamen Regenkleidung, Tagebuch und ein Wasserkocher. „Wenn ich mir einen Luxus gönne, dann meine Tasse Kaffee am Morgen.“
Fünf Tage war sie in ihrer Stamm-Frühstückspension in Lofer, dann ging es wieder heimwärts. Mit dem Zug – leider“, sagt sie. „Hätte ich länger Urlaub gehabt, wäre ich auch zurück geradelt.“
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