12,3 Prozent mehr gleichgeschlechtliche Partnerschaften

Symbolbild
Im Vorjahr wurden fast 44.500 Ehen in Österreich geschlossen. Die Geburtenbilanz fiel positiv aus.

44.475 Ehen sind im Vorjahr in Österreich geschlossen worden. Eingetragene Partnerschaften sind 475 gezählt worden, berichtete die Statistik Austria am Dienstag. Während die Eheschließungen im Vergleich zu 2015 leicht um 0,1 Prozent zurück gingen, stiegen die eingetragenen Partnerschaften deutlich um 12,3 Prozent. Fast die Hälfte - also exakt 44,8 Prozent - aller eingetragenen Partnerschaften wurden von in Wien wohnhaften Paaren begründet.

Seit dem 1. Jänner 2010 können gleichgeschlechtliche Paare in Österreich ihre Partnschaften bei den dafür zuständigen Bezirkshauptmannschaften eintragen lassen. Im Jahr 2010 haben ingesamt 705 Paar von dieser neuen gesetzlichen Regelung Gebrauch gemacht. In den folgenden Jahren sank die Zahl der Begründungen eingetragener Partnerschaften auf 368 (2013) und stieg im Jahr 2014 um 9,2 Prozent auf 402. Im Jahr 2015 erfolgten insgesamt 423 Begründungen eingetragener Partnerschaften.

Zwischen 30 und 40 Jahre alt

12,3 Prozent mehr gleichgeschlechtliche Partnerschaften
ABD0131_20150527 - Die Bildkombo zeigt verschiedene Vorhängeschlösser mit Namen von gleichgeschlechtlichen Partner- oder Freundschaften. (von oben links nach unten recht: Micha und Micha, Matthias und Norman, Isabella und Renate, Hans und Pit, Madeleine und Nadine, Jana und Chrissi) aufgenommen am 27.05.2015 in München (Bayern). Foto: Sven Hoppe/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
220 Paare bzw. 52 Prozent waren männlich. Die gleichgeschlechtlichen Partner 2015 waren überwiegend zwischen 30 und 40 Jahre alt (59 Prozent) und 84,9 Prozent waren vor der Begründung der eingetragenen Partnerschaft ledig. Bei 65,2 Prozent der eigentragenen Partnerschaften hatten beide Partner bzw. Partnerinnen die österreichische Staatsbürgerschaft, bei 61 Prozent sind beide Partner in Österreich geboren. Die zwei beliebtesten Monate für die Eintragung einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft waren 2015 Juli und August (je 68), gefolgt von September (50).

Durchschnittlich 45.000 Ehen pro Jahr

Bei den Eheschließungen erreicht Österreich wieder seinen Durchschnittswert von etwa 45.000 pro Jahr. Nach dem im Jahr 2001 (34.213) erreichten Nachkriegs-Minimum wurden in den 2000er Jahren durchschnittlich 37.000 Ehen geschlossen. Seit dem Jahr 2010 ist eine zwischen 36.000 und 39.000 schwankende Zahl an jährlichen Eheschließungen in Österreich zu beobachten: 2014 wurden 37.458 Ehen geschlossen (plus 3,6 Prozent) und 2015 erfolgten insgesamt 44.502Eheschließungen, davon 40.812(plus neun Prozent) in Österreich, berichtet die Statistik Austria.

Das mittlere Erstheiratsalter (Median) stieg im Jahr 2015 seit Anfang der 1990er Jahre bei den Frauen von 24,3 auf 30,3 Jahre und bei den Männern im gleichen Zeitraum von 26,5 auf 32,6 Jahre (jeweils plus rund 0,2 Jahre gegenüber 2014).

Positive Geburtenbilanz

12,3 Prozent mehr gleichgeschlechtliche Partnerschaften
ABD0012_20150131 - ARCHIV - Ein Neugeborenes aus Mainz strampelt am 30.03.2006 im Kinderzimmer der Neugeborenenstation der Uni-Klinik Mainz (Rheinland-Pfalz) mit den Füßen. Seit der Schließung der stationären Geburtshilfe auf Sylt zum 01.01.2014 sind noch elf Kinder auf der Nordseeinsel geboren. Die derzeitige Situation auf Sylt ist schwierig für die Schwangeren und die Hebammen, denn einen Notfallplan gibt es noch nicht. Foto: Arne Dedert/dpa (zu dpa «Noch elf Geburten auf Sylt - Notfallkonzept fehlt» vom 31.01.2015) +++(c) dpa - Bildfunk+++
Im Vorjahr betrug die Zahl der Neugeborenen in Österreich 88.026. Im gleichen Zeitraum starben im Bundesgebiet insgesamt 79.958 Bürger. Mit insgesamt 8.068 mehr Geburten als Sterbefällen fiel der vorläufige Geburtenüberschuss des Jahres 2016 so hoch wie zuletzt 1996 aus. Deutlich positiv fiel die vorläufige Geburtenbilanz 2016 besonders in Wien mit plus 5365 aus, aber auch in den Bundesländern Oberösterreich (plus 2638), Tirol (1805), Vorarlberg (1444) und Salzburg (1215). Die Zahl der Sterbefälle überwog gegenüber den Geburten in Niederösterreich (minus 1385), in Kärnten (minus 1065), in der Steiermark (minus 1044) und im Burgenland (minus 905).

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