Zu wenige Hochschulabsolventen: Geplante TU Linz schließe eine Lücke

Joachim Haindl-Grutsch, Geschäftsführer Industriellenvereinigung OÖ, Landeshauptmann Thomas Stelzer und Gabriel Felbermayr, Direktor des Österreichischen Institutes für Wirtschaftsforschung.
LH Stelzer sieht trotz Kritik nach wie vor „große Chance“ in der neu geplanten Technischen Universität.

Sie sei „einseitig“, „kaum durchführbar“ und „illusorisch“ – die geplante Technische Universität in Linz hat in den vergangenen Wochen ihr Fett abbekommen. Nun sprang Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) für sie in die Bresche. In Anbetracht der weltpolitischen Lage, der Klimaziele und der fortschreitenden Digitalisierung sei die TU „eine große Chance“, um den Industriestandort weiter entwickeln zu können, so Stelzer am Mittwoch.

Unterstützung holte er sich bei seiner Argumentation vom Geschäftsführer der oö. Industriellenvereinigung (IV) Joachim Haindl-Grutsch und Gabriel Felbermayr, Direktor des WIFO. „Man braucht gute Absolventen, um weltweit mitspielen zu können“, sprang Haindl-Grutsch Stelzer bei. Denn man fülle damit eine Lücke.

Steigerung des Bruttoregionalprodukts

Felbermayr, der sich auf eine Studie des deutschen IFO-Instituts bezog, ist ähnlicher Meinung: „Es gibt einen klaren Standortnachteil, wenn es im Industriebundesland keine dementsprechende Universität gibt.“ Die Anzahl von Hochschulabsolventen in Relation zur Bevölkerung sei in OÖ unterdurchschnittlich. Eine neue TU mit 300 Vollbeschäftigten würde für OÖ einen Gewinn im Bruttoregionalprodukt zwischen 99 und 200 Millionen Euro pro Jahr bedeuten.

Die Kritik werde teilweise im Gründungsgesetz dennoch berücksichtigt, so Stelzer. Bis Sommer solle dieses beschlossene Sache sein, damit 2023/24 die ersten Absolventen die TU besuchen können.

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