„Wurde aus dem Amt gemobbt“

„Wurde aus dem Amt gemobbt“
Brigitte Zeilinger bleibt kämpferisch: Obwohl ihre FPÖ-Parteikollegen sie abgesetzt haben, will sie weiter Politik machen.

Einer „öffentlichen Hinrichtung" gleiche die Art, wie sie vorige Woche aus dem Amt befördert worden war, geht Ex-Vizebürgermeisterin Brigitte Zeilinger mit den FPÖ-Funktionären in Braunau hart ins Gericht. Per Misstrauensantrag wurde sie mit vier zu zwei Stimmen von ihren Mandataren im Gemeinderat abgewählt. „Das wurde von langer Hand geplant", behauptet sie. Man habe sie sukzessive hinausgemobbt. So habe sich Anfang des Jahres eine Gruppe formiert, die geheime Treffen abgehalten habe.

Fraktionschef Gerhard Haberfellner sei ebenfalls nicht eingeladen gewesen. Bis zuletzt stand er hinter Zeilinger: „Sie hat gute Politik gemacht. Der Misstrauensantrag war unbegründet." Die Funktionäre warfen ihr eine fehlende „freiheitliche Handschrift" vor. Die Braunauer scherzten sogar, sie habe das „Strache-Einmaleins nicht beherrscht".

Wogen glätten

Als „höchst unüblich" beurteilt Gert Bachmann aus der Landespartei den Wirbel innerhalb der Braunauer FPÖ. „Es geht nicht darum, dass sie sich etwas zu Schulden kommen hat lassen, sondern darum, dass die Mehrheit aus welchen Gründen auch immer nicht mehr hinter ihr gestanden ist."

Die kontroverse Freiheitliche aus der Partei auszuschließen, sei kein Thema: „Im Gegenteil – wir haben sie eingeladen, weiter mitzugestalten." Dem wäre die 58-jährige Politikerin auch ohne Einladung nachgekommen. „Ich bin den Bürgern verpflichtet. Jetzt habe ich erst recht einen Ansporn, weiterzumachen", gibt sie sich kämpferisch und blickt auf die Wahlen 2015. Bis dahin behält sie jedenfalls ihr Mandat im Gemeinderat – obwohl man ihr angeraten habe, zurückzutreten.

Nachfolge

Dass „endlich Ruhe eingekehrt" hofft Stadtparteiobmann Franz Köstler, der neben Stadtrat Christian Schilcher im Verdacht steht, an Zeilingers Stuhl gesägt zu haben. Schilcher gilt als Favorit für die Nachfolge. Welchen Vizebürgermeister die FPÖ stellt, wird in der Gemeinderatsitzung am 13. Dezember entschieden.

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