Woher kommen Jobs für Asylwerber?
Selbst in den Gemeinden werde das nicht funktionieren. Diese würden zwar Arbeiten und Leistungen einkaufen, aber wenn man den Selbstständigen die Arbeit wegnehme, vernichte man Arbeitsplätze. Kalliauers Fazit: "Die Flüchtlinge brauchen einfach reguläre Jobs."
Streit um Arbeitslose
Die Sozialpartner sind sich nicht nur in dieser Frage nicht grün. "Das ist schon tiefste Schublade", kommentiert Kalliauer die Ankündigung der Wirtschaftskammer, jene Arbeitsuchenden beim AMS zu melden, die sich bei den Firmen den Stempel zur Arbeitssuche nur zum Schein abholten, um sich so die Sozialleistung zu sichern. "Diese Aufforderung, Arbeitsuchende zu vernadern, ist schon heftig." Das AMS reagiere hier bereits mit Strafen, da brauche es keine zusätzlichen Vernaderer. Die achtwöchige Sperre des Arbeitslosengeldes sei für die Arbeitslosen existenzbedrohend. Die Wirtschaftskammer unterstelle jedem, der einen Job suche, dass er nicht arbeiten wolle.
Prugger bestreitet das. Es gehe der Wirtschaftskammer lediglich um die Schwarzen Schafe, die rund drei Prozent ausmachen und das Sozialsystem ausnützen würden. "Wir sehen das Sozialsystem unter Druck und an der Kippe. 42 Prozent des Bundesbugets sind inzwischen Sozialausgaben mit steigender Tendenz. Dazu kommt die Verschärfung durch die Demografie. Die Kosten für die Gesundheit und für die Pensionen sind ein massives Problem. 2030 ist jeder Dritte über 60 Jahre alt, momentan ist das jeder Fünfte. Das Thema Flüchtlinge holt uns auch beim Sozialen ein. Viele haben keine bzw. eine schlechte Ausbildung. Das werden auf längere Zeit Mindestsicherungsbezieher, hier muss uns etwas einfallen. Sie werden das Sozialbudget zusätzlich belasten." Prugger meint, der Sozialstaat habe sich durch das Gießkannenprinzip von seinen Wurzeln entfernt. "Wir sind inzwischen ein Vollversorgungsstaat. "
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