"Wir äußern keine Weihnachtswünsche"

"Wir äußern keine Weihnachtswünsche"
Streit um Medizin-Uni in Oberösterreich. Mitterlehner kontert Töchterle.

Braucht Oberösterreich eine Medizin-Fakultät? Nicht nur Landespolitiker drängen darauf; Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (ÖVP) ist skeptisch. Das behagt Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP), der aus Oberösterreich stammt, nicht. Über eine Medizin-Uni könne „nie allein aufgrund des Wunsches eines Landes“ entscheiden werden, sagte Töchterle im KURIER.
„Ich verstehe Minister Töchterle, dass er in Zeiten knapper Budgets vorsichtig ist. Wir äußern aber keine Weihnachtswünsche“, kontert Mitterlehner im KURIER-Gespräch. Dass es, wie Töchterle anmerkt, Befunde gebe, die den Bedarf für eine Medizin-Fakultät nicht eindeutig belegen, bestreitet Mitterlehner: „Die Befunde in Oberösterreich belegen, dass der Bedarf besteht.“ Faktum sei: „Wir haben ein Versorgungsproblem. Das ist nicht mit Statistiken zu lösen.“ Mitterlehner nennt ein Beispiel für den Engpass: „Im Spital Rohrbach gibt es zwölf Turnusarzt-Stellen; besetzt ist nur eine. Auch in den anderen Bezirken ist das so.“ Dass sich er und andere aus wahltaktischen Gründen für eine Medizin-Fakultät stark machen, wie Ex-Wissenschaftsminister Erhard Busek (ÖVP), beklagt, bestreitet Mitterlehner: „Ich kämpfe dafür, weil es Bedarf gibt. Ich werde jetzt noch massiver darauf drängen.“

Landeshauptmann Josef Pühringer traf am Mittwoch Maria Fekter. Die Finanzministerin habe ihm zugesagt, dass die medizinische Fakultät mittelfristig finanziell unterzubringen sei. Die Errichtung einer Linzer Fakultät sei billiger als der sonst notwendige Ausbau der Fakultäten in Wien, Graz und Innsbruck. Das sei für Fekter ein gutes Geschäft.

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