Welt der Sprayer im Donauhafen

Das Linzer Hafengelände ist gespickt mit faszinierenden überdimensionalen Kunstwerken
Saisonstart im „Mural Habor“ in Linz mit mehr als 300 Wandgemälden und Graffitis von Künstlern aus 30 Nationen

Aufmerksame Passanten konnten in den vergangenen Tagen in der hektischen Industriezeile beim Linzer Hafen bereits den emsigen Sprayer hoch oben im Krankorb beobachten. Graffiti-Künstler SatOne steuert nämlich heuer als Gaststar der riesigen Open-Air-Galerie im Hafen, genannt „Mural Habor“, ein überdimensionales Kunstwerk bei. Am heutigen Samstag wird in dem einzigartigen Kultur- und Industriepark die Saison eröffnet. Mehr als 300 mächtige Wandgemälden und Graffitis sind hier bereits zu bestaunen.

Der Münchner SatOne, vulgo Rafael Gerlach, ist einer von Dutzenden Künstlern aus mittlerweile 30 Nationen, die bereits nach Linz gepilgert sind, um sich hier mit einem bunten fantasievollen oder auch sozialkritischen Werk zu verewigen. Die saubere, aber kahle Hülle der Hightech-Schmiede „Neue Werft“ wurde von SatOne mit einem abstrakten, am Computer genau konzipierten Gemälde gestaltet.

Welt der Sprayer im Donauhafen

Graffiti-Künstler SatOne und Mural Harbor-Chef Leonhard Gruber

Welt der Sprayer im Donauhafen

SatOne in luftiger Höhe bei der Arbeit

Welt der Sprayer im Donauhafen

Skurrile Botschaften der Graffiti-Zunft

Acht Jahre

Acht Jahre nachdem das erste „Mural“ – so werden die Wandgemälde genannt – an einer Hafenhalle der Linz AG gestattet worden war, ist die bunte Galerie zum Tourismusschlager geworden. 200 Führungen für Schülergruppen, Ausflugsgäste, Wirtschaftsdelegationen oder Seniorenvereine habe man im vergangenen Jahr abgewickelt, berichtet „Mural Harbor“-Chef Leonhard Leitner. Am liebsten buchen die Gäste die angebotenen Bootstouren. Die Kunstwerke sind von den drei Hafenbecken aus am besten zu bestaunen. Aber auch Expeditionen zu Fuß stehen am Programm.

Für den Linzer Bürgermeister Klaus Luger, SPÖ, ist der „Mural Harbor“ am besten Weg, das „neue künstlerische Markenzeichen von Linz zu werden“. Weil die dargestellten Motive auch immer wieder Stoff für Diskussionen bringen, sei das für die Stadt eine Bereicherung. Rund um den Hafen entsteht ein völlig neuer Stadtteil, sagt Luger.

Welt der Sprayer im Donauhafen

Bootstour durch die Galerie

Top Ten

Der bunte Hafen gehöre mittlerweile zu den „Top Ten“ unter den Linzer Sehenswürdigkeiten, erklärt Kulturstadträtin Doris Lang-Mayerhofer, ÖVP. Die Freiluft-Galerie bildet eine attraktive Ergänzung zu den architektonischen und technischen Angeboten des Logistik- und Industriezentrums im Hafen. An der „Digitalen Meile“, die von der Linzer Tabakfabrik ausgehend hier endet, befinden sich bereits 100 Firmen mit 2600 Beschäftigen, berichtete Vizebürgermeister Bernhard Beier, ÖVP. Belebt wird der Hafen auch durch Feste, wie die Bubbledays oder das Holi-Festival.

Zwischen April und Oktober werden an jedem Samstag von 15 bis 17 Uhr Bootstouren in den Hafen und dazu Graffiti-Crashkurse angeboten. Auch Rundgänge und individuelle Ausflüge ins Graffiti-Gelände sind möglich. Fachkundige Guides  berichten über Künstler und Kunstwerke.
Internet: www.muralharbor.at

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Imposante Eindrücke

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