Weggelegtes Baby in OÖ: Strafantrag gegen Eltern

In dem Haus wurde das Kind gefunden.
Die Mutter zeigt sich geständig. Der Vater will jedoch nichts gemerkt haben.

Gegen die Eltern des Säuglings, der am 29. Dezember 2019 vor einer Wohnung in Lichtenberg bei Linz gefunden worden war, hat die Staatsanwaltschaft Linz nun Strafantrag wegen Aussetzung erhoben. Die Frau zeigte sich geständig, der Vater will von Schwangerschaft und Geburt nichts gemerkt haben, bestätigte die Staatsanwaltschaft Linz einen Bericht des „Oberösterreichischen Volksblatt“ am Mittwoch.

Der kleine Bub, der inzwischen bei Pflegeeltern lebt, war erst eine Stunde alt, als er auf einer Fußmatte vor einer Wohnungstüre in einem Mehrparteienhaus gefunden wurde. Der in Textilien warm eingewickelte Säugling lag auf einem Kopfpolster. Eine Bewohnerin des Hauses hörte das Kind weinen und fand es im Stiegenhaus, ihr Ehemann alarmierte die Einsatzkräfte.

Drogenmilieu

DNA-Abgleiche führten noch im Jänner zu den Eltern, die beide dem Drogenmilieu angehören. Die 26-Jährige hatte laut einer Blutprobe bei dem Findelkind zum Zeitpunkt der Geburt Suchtgift konsumiert. Wer nun den Säugling, der vermutlich zur Adoption freigegeben wird, ausgesetzt hat, muss das Gericht klären. Die Frau zeigte sich bisher geständig, ihr Freund behauptete, nichts mitbekommen zu haben.

Der 29-Jährige sitzt derzeit wegen Suchtgifthandels in Untersuchungshaft. Die zeitliche Abfolge und Beweise würden den Mann aber auch hinsichtlich der Aussetzung belasten, sagte Staatsanwaltschaftssprecherin Ulrike Breiteneder der APA. Im Falle einer Verurteilung drohen den beiden sechs Monate bis fünf Jahre Haft. Ein Prozesstermin steht noch nicht fest.

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