FP überholt VP
Zweitstärkste Fraktion mit einem Plus von 4,79 Prozent auf 14,99 Prozent wurden die Freiheitlichen Arbeitnehmer. Sie überholten den ÖAAB/Fraktion Christlicher Gewerkschafter, der einen Verlust von 2,32 Prozent verzeichnete und auf 11,09 Prozent zurückfiel.
Vierte wurden die Alternativen bzw. Grünen Gewerkschafter mit 3,93 Prozent (minus 0,29 %). Überraschend Fünfter wurde mit 2,43 Prozent die Liste „PFG – Deine Parteifreie Interessensvertretung“. Sie ist erstmals angetreten und hat den Gewerkschaftlichen Linksblock (GLB) überholt, der 1,40 Prozent bekam.
Politikverdrossenheit
Stangl nennt die „allgemeine Politikverdrossenheit“, die bei der schlechten Arbeit der Bundesregierung kein Wunder sei, als Grund für die gesunkene Wahlbeteiligung. „Sich auf die Bundesregierung auszureden, ist ein schwaches Argument“, sagt Gerhard Knoll, Spitzenkandidat der Freiheitlichen, der sich über einen „Wählerzuwachs von über 50 Prozent“ freut. Er möchte, dass die Arbeiterkammerwahl ähnlich der Nationalratswahl an einem Sonntag auf den Gemeindeämtern stattfindet. „Wir haben gemeinsam mit dem ÖAAB einen derartigen Antrag in der Arbeiterkammervollversammlung gestellt, er wurde aber von den Sozialdemokraten abgelehnt. Knoll möchte weg von der Stimmabgabe in den Betrieben.
Ergänzung am Sonntag
Der Grüne Gewerkschafter Martin Gstöttner hält die niedrige Wahlbeteiligung für einen „Wahnsinn“. Eine Ursache sieht er in der „Politikverdrossenheit“ der Menschen. Als zweiten Grund nennt er, dass die Menschen die Arbeiterkammer als „rote Bastion“ sehen würden, was eher bürgerlich angehauchte Wähler von der Stimmabgabe abhalte. Der dritte Punkt sei, dass die Abgabe in den Betriebssprengeln zwar in Ordnung sei, es aber eine Ergänzung mit einer Wahl am Sonntag brauche.
Nein zum Sonntag
Präsident Stangl sieht in der Wahl am Sonntag keinen Vorteil für die Mitglieder. Sie helfe nur den Gegnern der AK. „Es ist wesentlich, dass die Wahl dort verankert bleibt, wo die Beschäftigten sind, also in den Betrieben.“
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