Von umstrittenem Direktor fehlt seit Schulbeginn jede Spur

Eine ehemalige Pädagogin geht juristisch gegen überfüllte Klassen vor (Symbolfoto).
Der Leiter einer Linzer Volksschule strapaziert seit zwei Jahren die Nerven von Eltern und Lehrern.

Die Lehrer der Volksschule 2 in Linz-Urfahr seien Anfang September bereit für einen Neuanfang gewesen, sagt eine Frau aus dem Kollegium. Gemeint ist nicht das beginnende Schuljahr. Sondern die Zusammenarbeit mit dem Direktor. Dieser war vor rund zwei Jahren abberufen worden. Das Lehrpersonal hatte gegenüber Medien Mobbing und interne Machtkämpfe geschildert. Schlechte Stimmung, die sich am Ende auch auf die Kinder übertragen hätte. Der Mann klagte gegen die Abberufung und bekam recht.

Nun sollte der umstrittene Schulleiter, nachdem er kaum anwesend gewesen sei, wieder in den Dienst zurückkehren. Doch der Direktor ist an den ersten drei Schultagen nicht erschienen, bestätigt Landesschulrats-Präsident Fritz Enzenhofer entsprechende Berichte. Er sei auch nicht erreichbar. Enzenhofer ist davon überrascht. Der Mann habe sich noch vor Beginn der Sommerferien gesund gemeldet, nachdem er im Krankenstand war.

Von umstrittenem Direktor fehlt seit Schulbeginn jede Spur
Fritz Enzenhofer
Für die dienstälteste Lehrerin, die die Schule nun provisorisch leitet, bedeute das Fernbleiben des Direktors einen bürokratischen Mehraufwand. Entlastung ist für die Frau, die anonym bleiben will, ab Montag zu erwarten. Dann soll eine Pädagogin als Verstärkung an der Schule einspringen, sagt Enzenhofer. "Wir haben dafür gesorgt, dass die Schüler einen ordentlichen Unterricht bekommen." Die chaotischen Umstände hätten auf die Qualität der Schulstunden keinen Einfluss gehabt.

Katharina Krenn vom Elternverein der Schule hätte "keine Freude" mit der Rückkehr des Direktors, wie sie sagt. "Ich fürchte, dann würden die Lehrer wieder massenweise die Schule verlassen." So wie es vor seiner vorübergehenden Abberufung schon einmal gewesen sei. „Auch dieses drohende Zurückkommen des Direktors liegt den Lehrern im Nacken – das ist nicht gut.“

Keine Informationen

Krenn kritisiert das zögerliche Verhalten des Landesschulrats. "Der Präsident kommt seiner Informationspflicht nicht nach", klagt die Elternvertreterin. Auf die versprochenen monatlichen Lageberichte zur Causa, wie sie vor einem Jahr in Aussicht gestellt worden seien, hätten die Eltern der Volksschulkinder vergeblich gewartet.

Präsident Enzenhofer verspricht unterdessen eine baldige Lösung. Nach der ersten Schulwoche solle es "eine klare Entscheidung" darüber geben, wer die Volksschule künftig führt, sagt Enzenhofer. "Dass es Konsequenzen geben wird, ist unbestritten."

Der Anwalt des Direktors war für eine Stellungnahme bis Redaktionsschluss nicht zu erreichen.

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