Peter Binder: Vom Juso zum Präsidenten

Peter Binder: Vom Juso zum Präsidenten
Der Linzer Sozialdemokrat Peter Binder kennt alle Facetten des politischen Lebens.

2015 waren sie Gegner, nun haben sie zusammengefunden. Der nunmehrige Dritte Landtagspräsident Peter Binder (48) setzte sich damals in einer Kampfabstimmung im Landesparteivorstand der SPÖ gegen den nunmehrigen Landesparteivorsitzenden und Klubobmann Michael Lindner (37) durch, der damit erst 2018 in den Landtag nachrücken konnte. Heute beschreibt Binder Lindner als „empathischen, sehr sensiblen Politiker“, was sich in seiner einstimmigen Wahl (45 Stimmen) zum Landesvorsitzenden gezeigt habe.

Für Binder sind die Ziele der Landespartei klar: zweitstärkste Partei zu werden und die FPÖ zu überholen. Er selbst will als Gesundheits- und Wohnbausprecher dazu beitragen. Obwohl er Landtagspräsident ist, sieht er sich in de beiden Themenbereichen in „kontrollierender Funktion“. So besucht er zum Beispiel alle Landesspitäler. Die Präsidentenfunktion schlägt sich auch in seinem Äußeren nieder. Binder trägt neuerdings Sakko und Krawatte. Sein Lieblingshobby, die „Auflegerei“ von Musik, kommt derzeit etwas zu kurz. Reisen ist das andere Hobby. „Alle zwei Jahre fliege ich in die USA, um bei Wahlkämpfen dabei zu sein.“ Das steht auch wieder an, „im Spätsommer“.

Der Frühaufsteher (4.30 Uhr) Binder kennt die SPÖ durch und durch. Er begann in der Sozialistischen Jugend, er war ihr Bundesgeschäftsführer, von 2004 bis 2012 Assistent von Landesrat Josef Ackerl, 2012 wechselte er nach Linz zu Klaus Luger. 2014 wurde er Landesgeschäftsführer, 2015 zog er in den Landtag an. Seit Herbst ist er Dritter Präsident. Wann tritt er in die erste Reihe, zum Beispiel als Nachfolger von Bürgermeister Luger, seinem Förderer? „Ich kenne meine Stärken und Schwächen genau. Ich kann ein guter Zweiter sein, die erste Reihe strebe ich nicht an. Meine Entscheidungsfindung ist nicht abgeschlossen.“

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