Virtuelles Interrail-Ticket quer durch Europa

"Chez Nous - This is our Land", im Eröffnungsprogramm von Crossing Europe
Neuauflage des Filmfestivals beschert Linz innerhalb von fünf Tagen 160 Streifen.

Nun schon zum 14. Mal rückt das "Crossing Europe Filmfestival" Linz ins Zentrum der europäischen Film-Szene. 160 Spiel- und Dokumentarfilme werden heuer vom 25. bis 30. April präsentiert. Politische und gesellschaftliche Lebensrealitäten in Europa stehen im Mittelpunkt. 22.000 Besucher wurden beim vorjährigen Festival gezählt. Über 700 Filmkritiker, Branchen-Insider und Journalisten werden erwartet. Das Budget beträgt über eine halbe Million Euro.

Festivalintendantin Christine Dollhofer spricht von einem virtuellen Interrail-Ticket durch den von Umbrüchen geprägten Kontinent, wenn sie das Programm (www.crossingeurope.at) beschreibt. Neben hoch politischen Werken widmet das Filmfestival dem polnischen Regie-Paar Anka und Wilhelm Sasnal und der türkischen Regisseurin Yesim Ustaoglu Schwerpunkte.

Gezeigt werden europäische Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme aus 43 Ländern, darunter 24 Weltpremieren. Nahezu die Hälfte der Streifen wird erstmals in Österreich gezeigt. Im dazugehörigen Filmwettbewerb werden Preise in drei Hauptkategorien vergeben: Fiction, Documentary und Local Artists.

Frankreichwahl

Los geht es mit brisanten Politthemen. Passend zur französischen Präsidentschaftswahl wird etwa das Politdrama "Chez nous – This is Our Land" gezeigt. Der Film spielt im Umfeld einer rechtspopulistischen Gruppe. Parallelen zur Front National sind deutlich erkennbar. Das Werk feiert in Linz Österreich-Premiere.

Vom polnischen Filmemacher-Paar Anka und Wilhelm Sasnal wird die komplette Werksschau mit zwölf Streifen zu sehen sein. Die beiden setzen sich bevorzugt mit der Verfasstheit der polnischen Gesellschaft auseinander. Ihr Eröffnungsfilm "The Sun, the Sun blindes me" behandelt die Angst vor dem "migrantisch" Fremden.

Neu ist die Festival-Schiene "Spotlight": Zum Auftakt steht die Arbeit der Türkin Yesim Ustaoglu im Mittelpunkt. Sie bearbeitet das Verhältnis Kurden/Türken oder im Streifen "Tereddüt" – das Thema Zwangsehe.

Die bereits etablierte Schiene "Arbeitswelten" geht der Sinnstiftung von Arbeit nach. Die Schiene "Nachtsicht" bietet dem Fantastischen eine Bühne.

Kommentare