Verkehrsnot im Grenzland

Neue Hoffnung nach Pröll-Brief: Bürgersprecher Herbert Pühringer
Proteste wegen überlasteter Bundesstraße und Donaubrücke Mauthausen.

Im jahrelangen Kampf gegen die tägliche Blechlawine vor ihren Haustüren in Windpassing und Pyburg (Bezirk Amstetten, NÖ) haben Anrainer der Mauthausener Bundesstraße B123 mächtige Mitstreiter bekommen. Aufgrund der endlosen Warterei auf eine Umfahrung kündigen sie neuerlich Blockaden an. Rückhalt erhalten sie von einer Interessensgruppe aus 20 namhaften Unternehmen aus NÖ und OÖ, die sich um die Umfahrung und den Aus- bzw. Neubau der alten, völlig überlasteten Donaubrücke in Mauthausen bemühen.

"Wir werden nicht zusätzlich Öl ins Feuer gießen. Aber die Umstände für die Firmen hier sind nicht mehr akzeptabel", spricht Transportunternehmer Karl Hasenöhrl vielen Kollegen aus dem Enns-Donau-Winkel und dem Mühlviertel aus der Seele. Über die Plattform, in der rund 20 Betriebe (7000 Mitarbeiter, 2,3 Mrd. € Umsatz) am selben Strang ziehen, wird bei beiden Landesregierungen für eine bessere Verkehrsinfrastruktur gekämpft.Kampfmaßnahmen "Es gibt fast den ganzen Tag Staus, der Zeitverlust verursacht den Unternehmern kosten und hält auch Kunden ab, bei uns einkaufen", bestätigt Thomas Punkenhofer, Bürgermeister von Mauthausen. Im September soll beraten werden, welche Kampfmaßnahmen auf oö. Seite eingesetzt werden.

Dass der politische Wille zum Ausbau der wichtigen Verkehrsverbindung zur A1, in NÖ nicht umgesetzt wird, liegt an den Einsprüchen eines Bauern aus Ennsdorf.

"Ohne rechtsgültigen Bescheid können wir die Umfahrung nicht ausschreiben", erklärt der nö. Straßenbau-Manager Josef Decker. Wie die Bundesländer mit dem Problem Donaubrücke umgehen, müsse noch verhandelt werden. Bauliche Maßnahmen und eine Verkehrsentflechtung beim Brückenanschluss Mauthausen sollten aber eine Entlastung bringen.

Die Stimmung in der Region ist emotional, weil das noch ausstehende Urteil des Verwaltungsgerichtshofs für die Umfahrung Pyburg-Windpassing (2,8 km lang, 9 Mio. € teuer) in den nächsten Wochen erwartet wird. "Dann muss die Politik beweisen, dass es ihr Ernst ist. Sonst werden wir uns wehren", lässt ein namhafter Unternehmer aus dem Bezirk Perg wissen. "So lange die Umfahrung nicht rechtskräftig entschieden ist, können die Brückenarbeiten nicht starten", betont der oö. Straßenbau-Referent Franz Hiesl.

Den Ernst der Situation bestätigt der nö. Landeshauptmann Erwin Pröll in einem Brief an den Windpassinger Bürgersprecher Herbert Pühringer. "Er hat mir erstmals schriftlich bestätigt, dass das Geld für die Umfahrung reserviert ist, dass sie im Bauprogramm ist und die Ausschreibung sofort erfolgt, sobald das Urteil des Verwaltungsgerichtshofs da ist."

Kommentare