Kindesentführung endete nach sechs Jahren

Symbolbild
57-Jähriger ist wegen Kindesentzug in Haft. Er lebte sechs Jahre mit seinen Kindern illegal in Pakistan.

Sechs Jahre, nachdem ein heute 57-Jähriger in OÖ seine vier Kinder von der Mutter entführt hatte, kam der gebürtige Pakistani mit dem Quartett zurück nach Österreich. Am Flughafen Wien-Schwechat wurde Thahir S. von der Polizei festgenommen.

Nach einem genau ausgetüftelten Plan hatte der Vater im November 2010 die Kinder im Alter zwischen drei und acht Jahren von seiner geschiedenen Frau in Attnang-Puchheim, die das Sorgerecht hatte, zum Ausflug abgeholt. Die heute 45-jährige Frau war, wie auch ihr 57-jähriger Ehemann, in Pakistan geboren. Beide, so wie auch die Kinder sind österreichische Staatsbürger. Wie der Festgenommene nun berichtete, hatte der über einen Fluchthelfer aus Wien, dem er 10.000 Euro gab, fünf Reisepässe für sich und die Kinder besorgt. Auch auf der Fluchtroute durch Ungarn, Rumänien, die Türkei und den Iran gab es Kontaktleute.

Mit den Kindern lebte der Vater dann in Pakistan. Zuletzt in der Stadt Faisalabad, wo er als Automechaniker arbeitete. Den Grund für die Kindesentziehung wolle er erst bei einer Gerichtsverhandlung angeben, sagte der Mann bei der Einvernahme durch die Polizei. Jedenfalls erzählte er, dass er vor einigen Monaten den Entschluss gefasst habe, mit dem elfjährigen Mädchen und seinen Söhnen (neun, 13 und 14 Jahre) zurück nach Österreich zu kommen. Die Gesundheitsversorgung und die Zukunftschancen für die Kinder seien hier besser. Wegen der politisch angespannten Lage habe er zudem um das Leben der Kinder gefürchtet, nannte S. einen weiteren Grund für die Rückkehr.

Während der Mann in der Justizanstalt Ried/Innkreis inhaftiert wurde, nahm sich die Jugendwohlfahrt Vöcklabruck der Kinder an. Auch deren Mutter wurde sofort von der Heimkehr verständigt.

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