Totengedenken eines der ältesten religiösen Rituale

In Hallstatt werden die Schädel der Verstorbenen aufbewahrt
Allerheiligen. Für Kelten war es der Jahresbeginn.

Hunderttausende Landsleute werden am kommenden Mittwoch wieder auf die Friedhöfe pilgern. Das Gedenken an die Verstorbenen gehört zum ältesten religiösen Verhalten der Menschen. An diesem Tag gedenkt die katholische Kirche der christlichen Heiligen. Für die PatInnen und "Godskinder" ist der 1. November als "Godntag" bekannt, an dem sie von den Firmpaten traditionell den Allerheiligen-Striezel, meist einen Brioche-Wecken, geschenkt bekommen. Das Wort "God" geht auf den angelsächsischen Sprachraum zurück, auf "god moder", und bedeutet "geistliche Mutter", während Pate "geistlicher Vater" bedeutet.

Für die Kelten war der 1. November der Beginn des neuen Jahres. Um die bösen Geister zu vertreiben, zogen die Menschen am Vorabend ("All Hallows’ Eve – Halloween – Vorabend von Allerheiligen) mit ausgehöhlten Kürbissen von Haus zu Haus, die grimmige Grimassen zeigten.

Das Fest Allerheiligen wurde ursprünglich gleich nach Pfingsten gefeiert, da die Heiligen die Kirche weiterführen, die zu Pfingsten gegründet wurde. Erst durch iro-schottische Mönche des 8. Jahrhunderts wurde Allerheiligen am 1. November gefeiert. Heilige sind jene, die ihre Fähigkeiten für die Menschen einsetzen und die sich Gott so geöffnet haben, dass er schon im Leben ihr Heil geworden ist.

Der christliche Glaube enthält aufgrund der Zusage der Auferstehung die Überzeugung, dass die Toten in ihrem Sterben in die liebenden und vollendenden Hände Gottes fallen.

Die theologischen Theorien gründen auf den biblischen Erzählungen und den menschliche Erfahrung im Leben. Das sogenannte Gericht Gottes kann nach menschlicher Vorstellung und nach den Erzählungen in der Bibel so vorgestellt werden: Ich stehe als ganzer Mensch mit meinen Fähigkeiten und Fehlern vor Gott und kann mich selber erstmals vollständig erkennen.

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