Tierschutz in OÖ: Mehr Strafen, speziell wegen falscher Tierhaltung

Tierschutz in OÖ: Mehr Strafen, speziell wegen falscher Tierhaltung
Tierschutzombudsfrau Rouha-Mülleder erwartet Ansturm in Tierheimen aufgrund des neuen Hundehaltegesetzes. Dafür dann langfristig mehr Bewusstsein.

"Kein Tier zu erwerben, ist oft der größte Tierschutz." Cornelia Rouha-Mülleder ist Tierschutzombudsfrau in Oberösterreich und präsentierte jüngst aktuelle Zahlen aus ihrem Tätigkeitsbereich, das Jahr 2023 betreffend.

649 Anfragen hat sie beantwortet, der Großteil davon betraf Hunde und Katzen, gefolgt von allgemeinen Tierschutzthemen und Infos rund um Nutztiere.

"Viele Menschen wissen ja gar nicht, was bei der Haltung erlaubt ist und was nicht. Ich bin keine Kontrollinstanz, aber frage sehr wohl bei den Behörden nach, bis sich Hinweise aus der Bevölkerung aufklären oder bis Maßnahmen gesetzt werden", erklärt die Expertin.

Tierschutz in OÖ: Mehr Strafen, speziell wegen falscher Tierhaltung

Was stetig jedes Jahr steigt, sind die Verwaltungsstrafverfahren nach dem Tierschutzgesetz, die neu eingeleitet wurden, 453 waren das im Jahr 202 -, wesentlich mehr als in den Jahren zuvor.

"Das hängt vor allem mit vermehrt festgestellten Mängeln bei der Nutztierhaltung zusammen", so Rouha-Mülleder. Die schwerste Sanktion stellt im Rahmen aller Verfahren das Verbot der Tierhaltung dar, 2023 wurde dieses Verbot letztendlich in neun Fällen ausgesprochen. 214 Hinweise auf mögliche Übertretungen des Tierschutzgesetzes gingen 2023 direkt bei den zuständigen Bezirkshauptmannschaften ein.

Als Tierschutzombudsfrau hat Cornelia Rouha-Mülleder die Aufgabe, die Interessen des Tierschutzes zu vertreten, sie arbeitet weisungsfrei. Deswegen kann sie auch offen sprechen, wenn es um das neue Hundehaltegesetz in OÖ geht. Ausschlaggebend dafür war ja die Bissattacke auf eine Joggerin in Narrn, die für die Sportlerin tödlich endete.

Für sechs Hunderassen (Bullterrier, American Staffordshire Terrier, Staffordshire Bullterrier, Dogo Argentino, Pit Bull und Tosa Inu) gelten nun höhere Ausbildungserfordernisse sowie eine Leinen- und Maulkorbpflicht im öffentlichen Raum.

Tierschutz in OÖ: Mehr Strafen, speziell wegen falscher Tierhaltung

"Ich sage es ehrlich: Ich halte nichts von Listenhunden. Es gibt keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass manche Rassen häufiger beißen als andere. Das Probem ist immer am anderen Ende der Leine zu suchen."

Deswegen begrüße sie auch die neu eingeführte Alltagstauglichkeitsprüfung für Halter von großen Hunden (40 Zentimeter Widerristhöhe oder 20 Kilo).

Mehr Hunde in Tierheimen

Natürlich rechnet die Expertin damit, dass es kurzfristig in den Tierheimen noch voller werde, weil viele eben genau diese Hunde abgeben. es brauche aber diese strengen Regeln und "die Hoffnung ist, dass langfristig ein Hundekauf besser überlegt wird."

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