Taucher geben Suche nicht auf: „Es wurlt uns in den Fingern“

Taucher im Attersee vermisst, Tauchroboter, Leichenspürhunde, Pole Martin S. (40)
Martin S. wird seit 23. März vermisst. Feuerwehrtaucher suchen ihn mit einer Hightech-Kamera.

Scharfe Bilder, beste Beleuchtung, GPS, Tiefenmesser sowie Greifarme und ein Auge, die sich in alle Richtungen drehen lassen: Die Unterwasserkamera, die der Feuerwehrtaucherstützpunkt 4 für die Suche von Vermissten im Attersee einsetzt, spielt alle Stückerln. Wie viel sie gekostet hat, kann der Vöcklabrucker Bezirksfeuerwehrkommandant Wolfgang Hufnagl nicht beziffern: „Sie ist speziell für die Bedürfnisse unserer Taucher gebaut worden. So etwas ist schon vom ideellen Wert her unbezahlbar.“

Die Spezialanfertigung hatte vor einem Monat traurige Premiere: Der 40-jährige Martin S. verschwand am 23. März im Attersee auf Höhe von Steinbach. Der erfahrene Wassersportler war mit fünf Kollegen im Bereich der Schwarzen Brücke unterwegs. Gegen 15 Uhr trennte sich S. von der Gruppe und machte sich alleine zu einer Steilstufe auf. Dort verlor sich seine Spur. Der Bereich ist seither gesperrt.

Mittels GPS an der Unterwasserkamera können die Einsatzkräfte zwar jeden Kubikzentimeter abdecken, das brauche aber Zeit, sagt Hufnagl: „Voraussetzung ist, dass der See ruhig ist. Und das war in letzter Zeit selten der Fall.“ Die Suche musste bereits etliche Male abgebrochen werden.

Verheddert

Taucher geben Suche nicht auf: „Es wurlt uns in den Fingern“
Taucher im Attersee vermisst, Tauchroboter, Leichenspürhunde, Pole Martin S. (40)
Am Donnerstag gab es einen kurzen Hoffnungsschimmer: Zwei Leichenspürhunde der Polizei schlugen an einem Punkt an, wo der Attersee etwa 100 Meter tief ist. Für die neue Unterwasserkamera kein Problem, wäre da nicht das tückische Astwerk in den Tiefen des 45,9 großen Sees. Das Hightech-Gerät verhedderte sich an einem Baum und musste mithilfe eines herkömmlichen Ruf-Tauchroboters nach oben manövriert werden. Diese Prozedur dauerte bis 4 Uhr Früh.

Rückschläge wie diese tun dem Engagement der Suchmannschaft keinen Abrruch, betont Hufnagl: „Aufgeben ist keine Option. Es wurlt uns viel zu sehr in den Fingern. Wir finden ihn.“

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