Tabakfabrik wird neuer Hauptplatz

TABAKFABRIK
Große Pläne mit der alten Tschickbude hat Chris Müller, Ortschef eines neuen, kreativen Stadtteils.

Linz wird sich verändern“, schaut Chris Müller mit großen Plänen in die Zukunft. Der künstlerische Leiter soll aus der ehemaligen Tschickbude ein neues Stadtviertel machen – so lautet der Auftrag der Stadt, die das Areal im Jahr 2010 für 20,4 Millionen Euro gekauft hat.

Aber ein Chris Müller will mehr als etwas entwickeln, er will etwas verändern. Die Landstraße habe als Trampelpfad ausgedient, die Stadt müsse sich gen Osten öffnen, fordert der „Ortschef“ des Kreativ-Viertels mit 80.000 Nutzfläche. Zum Vergleich: Das Wiener Museumsquartier hat 50.000 .

„Was die Dreifaltigkeitssäule für den Linzer Hauptplatz ist, soll die Turbine der Tabakfabrik am Peter-Behrens-Platz werden. Ein Wahrzeichen für ein neues Stadtzentrum“, sagt Müller.

Feiern und arbeiten

Dort verspricht es in der Zukunft spannend zu werden. Als Partylocation ist die Tabakfabrik jedem Linzer ein Begriff. Rund 186.000 Besucher zählten die 285 Veranstaltungen im Jahr 2012. Das war Phase 1. In Phase 2 heißt es: Wer feiert, kann auch arbeiten. So wird die Tabakfabrik vom „Eventhabitat zum Kreativbiotop“, wie Müller nicht müde wird zu betonen. Jeder Mieter sei Teil der Produktionskette: Vom ersten Entwurf bis zur Ausstellung soll alles unter einem Dach erledigt werden.

Umbau bis Dezember

Tabakfabrik wird neuer Hauptplatz
Tabakfabrik Linz Lageplan Gebäude
Derzeit ist der Umbau von Bau II in vollem Gange. Auf 3500 entsteht ein offener Arbeitsbereich für die Kreativwirtschaft. Dafür wurden Arbeiter der ehemaligen Tabakfabrik geholt. Einer davon ist Didi Hruschka. 28 Jahre lang war er als Elektriker beschäftigt, kennt jeden Winkel. „Was hier gemacht wird, ist kein Vergleich zu früher. Es ist spannend, ein Teil davon sein zu dürfen.“

Wer das bezahlt? Die Stadt sponsert den Umbau von Bau II heuer mit fünf Millionen Euro. Im nächsten Jahr sollen die Mieter Geld für den laufenden Betrieb in die Kasse spülen. Hoffnungen setze man außerdem in Fördergelder der EU. Schon jetzt gibt es 120 Mieter, sobald Bau II im Dezember eröffnet ist, kommen 200 neue dazu. „Mit Ende des Jahres arbeiten hier mehr Menschen als vor der Schließung der alten Tabakfabrik“, sagt Müller.

www.tabakfabrik.at

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