Heftige Sturmböen in Salzburg und OÖ: Vier Kinder von herabfallendem Ast verletzt

Das Festivalgelände des Rock im Dorf Festivals in Kirchdorf an der Krems wurde sicherheitshalber geräumt. Als die Evakurierung noch im Gange war, knickte ein Baum um. Dieser stürzte auf einen geparkten Camper.
Heftige Sturmböen fegten am Samstagabend über Salzburg und Oberösterreich. Festivalgelände mussten evakuiert werden. In der Linzer Innenstadt wurden mehrere Personen, darunter Kinder, verletzt.

Für Samstagnachmittag waren starke Unwetter für den Raum Salzburg und Oberösterreich prognostiziert. Gewitter, Regen und Stürme mit bis zu 100 km/h Spitze wurden erwartet. 

Der Veranstalter Electric Love Festivals am Salzburgring ließ aus Sicherheitsgründen vorsorglich den Campingplatz räumen.

"Sichert Eure Zelte bis 16:00 Uhr und sucht Schutz in einem Fahrzeug. Signalisiert freie Plätze in Eurem Auto oder Bussen mit der Warnblinkanlage." Das Festival wurde mit Verspätung gestartet, die Eingänge zum Salzburgring erst um 21 Uhr geöffnet.

Die Sicherheitsmaßnahme dürfte sich bewährt haben: Verletzt wurde soweit niemand, zahlreiche Zelte wurden aus ihren Verankerungen gerissen und davon geweht.

Oberösterreich: Festivalgelände geräumt

Auch das Festivalgelände des Rock im Dorf Festivals in Kirchdorf an der Krems in Oberösterreich wurde sicherheitshalber geräumt, die Veranstaltung unterbrochen. 

Gerade noch rechtzeitig: Sturmböen, die mit 100 km/h über das Gelände fegten, als die Evakurierung noch im Gange war, knickten einen Baum um. Dieser stürzte auf einen geparkten Camper. Der Kleinbus wurde völlig demoliert. Auch ein PKW wurde beschädigt. Verletzt wurde niemand, das Festival konnte nach den Unwettern fortgesetzt werden.

Ast stürzt auf Besucher des Ritterfestes in Linz

Weniger Glück hatten sechs Besucher des mittelalterlichen Ritterfestes in der Linzer Innenstadt. Beim Georgsbrunnen am Tummelplatz brachen durch den Sturm Teile eines großen Baumes ab und fielen zu Boden. 

Laut Polizei hatten sich zu dem Zeitpunkt rund 20 Personen in dem betroffenen Bereich aufgehalten, darunter etliche Kinder. Ein neunjähriges Mädchen und seine 41-jährige Mutter aus dem Bezirk Kirchdorf wurden von Ästen getroffen und waren, als die Einsatzkräfte eintrafen, bewusstlos. Auch eine Achtjährige aus dem Bezirk Urfahr-Umgebung, ein Zehn- und ein Zwölfjähriger aus dem Bezirk Linz-Land sowie eine 50-jährige Deutsche wurden verletzt. Alle Verletzten wurden nach der Erstversorgung ins Linzer Unfallkrankenhaus bzw. ins Kepler Uniklinikum eingeliefert.

In Urfahr deckten die Sturmböen einige Häuser ab, große Teile der abgerissenen Blechdächer wurden auf die Straße geschleudert. "Wir sind im Dauereinsatz“, hieß es bei der Berufsfeuerwehr in Linz. 

In Enns wurde die Feuerehr um 21.40 Uhr zu Sicherungsarbeiten in den Ennshafen gerufen. Ein Gerüst, das die Stromleitung für eine Baustelle über die Zufahrtsstraße zum Ennshafen trug, war wegen des Sturms umgestürzt. Nach der Stromabschaltung wurde die Leitung und das Gerüst zurückgebaut und die Straße wieder freigemacht.

In Oberösterreich wurden in den Abenstunden rund 200 Einsätze gezählt, 2.500 Feuerwehrleute standen im Einsatz. Nach rund zweieinhalb Stunden beruhigte sich das Wetter wieder.

Salzburg: Wasserrettung im Einsatz

Auch über den Salzburger Flachgau und den Tennengau zog am Abend eine heftige Sturmfront. Sie dürfte Badegäste und Wassersportler an den Seen überrascht haben bzw. wurden die Sturmwarnleuchten, die in Betrieb waren, nicht oder zu spät beachtet. 

Die Wasserrettung hatte alle Hände voll zu tun: Am Hintersee kenterte ein Boot, auch am Mattsee musste ein Boot geborgen werden. Am Wiestalstausee konnten sich zwei Stand-up-Paddler zwar selbst ans Ufer retten, allerdings an einer kaum zugänglichen Stelle. Sie wurden von der Wasserrettung mit einem Motorboot abgeholt.

 Alle Zwischenfälle endeten ohne Verletzte. Die Wasserrettung appellierte angesichts der Vorfälle, unverzüglich das nächste Ufer aufzusuchen, sobald die orangen Warnlichter zu blinken beginnen.

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