Studie in OÖ zeigt: 34 Prozent sorgen sich nicht wegen Fake News

Studie in OÖ zeigt: 34 Prozent sorgen sich nicht wegen Fake News
500 Oberösterreicher ab 16 Jahre wurden zu Fake News befragt.

Die wichtigsten Werte, die Österreich am Nationalfeiertag am 26. Oktober feiert, sind Demokratie und Meinungsfreiheit. Ein Spannungsfeld mit Fake News, wie David Pfarrhofer, Institutsvorstand der Marktforschungsinstituts Market, erläutert.

Nach einer Umfrage des Marktforschungsinstitut Market mit rund 500 Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher über Fake News und Verschwörungstheorien empfinden nur 34 Prozent Fake News als Bedrohung.

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Warum so wenig? Weil 44 Prozent der Befragten gar nicht wissen, ob sie schon einmal auf Fake News hereingefallen sind. Nur 25 Prozent beantworteten diese Frage mit ja.

Menschen über 50 sorglos im Internet

Vor allem Menschen über 50 fühlen sich kaum bedroht. "Junge Menschen denken viel mehr darüber nach. Personen über 50 Jahre wurden bei dem Thema noch nicht so sensibilisiert", erklärt Pfarrhofer.

Stimmungsmache und Konfliktverstärkung in Sozialen Medien und die Beeinflussung politischer Meinungen sind für etwa zwei Drittel der Befragten die größten Bedrohungen.

Vertraute Medien wie Tageszeitungen und der Vergleich von mehreren Informationsquellen sind die häufigsten Maßnahmen der Befragten gegen Falschinformationen.

Eindeutig wird die Rolle von Österreich rund um die Maßnahmen gegen Fake News gesehen: 70 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer gaben an, dass Österreich mehr gegen die Verbreitung von Fake News und Verschwörungstheorien unternehmen soll.

Ein konsequenteres Vorgehen gegen Plattformen und Digital-Konzerne, die ungeprüft Inhalte verbreiten und eine engere Zusammenarbeit aus Wissenschaft, Forschung, Politik und Sicherheitsbehörden sind Ableitungen, die das Land Oberösterreich aus der Befragung schließt. Eine weitere Möglichkeit könnten Fakten-Checker sein.

Bewusstseinsbildung und Bildung sollen zwei wichtige Punkte im Kampf gegen Falschmeldungen sein, sagt Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP).

Oberösterreich als Vorreiter bei KI-Zertifizierung

Nachdem die EU den AI-Act und der Bund das KI-Maßnahmenpaket geschürt haben, will das Land Oberösterreich in Sachen künstlicher Intelligenz ebenfalls am Ball bleiben.

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Nach Daten der Statistik Austria aus dem Jahr 2022 sollen 35 Prozent aller Unternehmen über 250 Beschäftigte künstliche Intelligenz für die Texterkennung und Textverarbeitung nutzen.

Um die Vertrauenswürdigkeit von KI zu gewährleisten und die Integration in den Unternehmensalltag weiter zu verstärken, wurde das Zertifizierungszentrum TRUSTIFAI der TÜV Austria und dem Competence Center Hagenberg im Sommer eröffnet.

Das mache Oberösterreich zum Vorreiter bei der Überprüfung und Zertifizierung von KI-Technologien, freut sich Stelzer. Weiteres Know-How sieht er an der Johannes-Kepler-Universität. "Wir haben an der JKU eine große Kompetenz für KI."

Kompetenzen nach Europa holen

"KI-Technologien greifen auf riesige Datenmengen zurück. Sie arbeiten mit der Wahrscheinlichkeit, welche Wörter als nächstes kommen", erklärt Johannes Brandstetter vom Institut für Machine Learning der Johannes-Kepler-Universität.

Diese KI-Systeme sollen mit Trainingsdatensätzen, die auch Vorurteile und Falschinformationen enthalten, gefüttert werden. Die Anfragen würden mit Wahrscheinlichkeit beantwortet werden und müssten nicht zwingend der Wahrheit entsprechen.

"Diese riesigen Datensätze sind im Besitz von großen amerikanischen Firmen. Wir müssen Kompetenzen nach Europa holen und Kompetenzzentren aufbauen, um die Kontrolle nicht zu verlieren", fordert Brandstetter.

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