Studentin bei Wohnungssuche abgezockt

1000 Euro hat eine 25-jährige Welserin bei ihrer Wohnungssuche in Holland verloren. Der Internetbetrüger ist untergetaucht.

Hallo, wie geht es dir? Ich habe das Geld erhalten und bringe die Schlüssel zur Post“, schrieb Arthur R. freundlich an die wohnungssuchende Elisabeth Z. Die 25-jährige Studentin aus Wels ahnte nicht, dass sie einem Betrüger auf den Leim gegangen war.

Wochenlang hatte sie vergeblich nach einer Wohnung in Utrecht, Holland, gesucht, wo sie ab Februar ihr Auslandssemester verbringt. Als sie die Hoffnung fast aufgegeben hatte, flatterte eine Antwort von R. samt vielversprechender Wohnungsfotos in ihre Mailbox. Er sei ein 23-jähriger Student, der derzeit in London lebe und seine Wohnung in Holland untervermieten wolle.

Der eMail-Verkehr war freundschaftlich – bis R. die erste Zahlung forderte. Sein Anwalt habe ihm geraten, vorab die Kaution und eine Monatsmiete zu verlangen. Die Studentin hatte keine Bedenken. Sie vertraute dem sympathischen jungen Mann. Das versprochene Paket mit dem Wohnungsschlüssel kam aber nie.

Leichte Beute

Studentin bei Wohnungssuche abgezockt

„Das Internet ist ein tolles Instrument, weil alles unkompliziert und schnell geht. Das nutzen leider auch Betrüger aus. Wer zu vertrauensselig ist, ist leichte Beute“, weiß Georg Rathwallner von der Konsumenteninformation der oö. Arbeiterkammer. Der Fall Z. sei der bisher härteste, der an ihn herangetragen wurde: „Viele melden sich aus Scham nicht, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist.“

Jährlich haben die Konsumentenschützer mit rund 10.000 ähnlichen Fällen des Internetbetrugs zu tun. Elisabeth Z. hatte knapp 1000 Euro von ihrem Erspartem per Western Union überwiesen, bis endlich die Alarmglocken schrillten: „Als er noch zwei weitere Monatsmieten verlangt hat, habe ich die Bremse gezogen.“

Alarmglocken

Auf ihre Nachricht, dass sie das Geld zurückhaben will, bekam sie eine verständnisvolle Antwort: „Er schickte mir Bilder von sich mit einem deutschen Führerschein. Er hat mich die ganze Zeit für dumm verkauft und auf Englisch geschrieben. Seit er weiß, dass ich die Polizei informiert habe, ist er auf Tauchstation.“ Die Exekutive kann nur versuchen, die wahre Identität von Arthur R. zu ermitteln. Die englischen Behörden schalten sich erst ab einer Betrugssumme von 5000 Euro ein.

Nur wenn sich weitere Opfer melden, gibt es eine Chance, den Betrüger in London zu überführen. „Ich habe keine Hoffnung, mein Geld wiederzusehen, lasse mir mein Auslandssemester aber nicht vermiesen“, sagt Elisabeth Z. und begibt sich nun in Utrecht persönlich auf Wohnungssuche.

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