Stolz auf das Salzkammergut

Josef Ertl
Die Region hat alle überrascht.

Die Entscheidung Kulturhauptstadt 2024 hat das gesamte Salzkammergut in Euphorie versetzt. Die Region, die dafür bekannt war, dass jeder Ort Aversionen gegenüber den Nachbargemeinden hat, hat sich geändert. Fast alle haben die Eigenbrötlerei überwunden und bei der Bewerbung an einem Strang gezogen. Die Vision eines Auftritts auf der europäischen Bühne hat sie geeint. Gemeinsames Handeln statt Einzelkämpfertum, 20 Gemeinden inklusive des Ausseerlandes anstelle einer Hauptstadt.

Ein weiterer wesentlicher Aspekt ist, dass die Idee der Kulturhauptstadt von unten gekommen und nicht von oben verordnet worden ist. Elisabeth Leitner, damals Studentin und heute Studiengangsleiterin Architektur an der Fachhochschule Kärnten, hat 2014 die Plattform kulturhauptstadt2024.at gegründet, um die Potenziale einer Bewerbung von kleineren Gemeinden und Regionen zu beleuchten. Ischls Bürgermeister Hannes Heide und weitere regionale Aktivisten haben die Idee aufgegriffen, motiviert und in ein attraktives Projekt gekleidet.

Statt Kaiser Franz Josef und Sissy zu spielen thematisiert die Region zwei aktuelle Probleme: den Massentourismus (overtourism) und die Abwanderung aus dem ländlichen Raum. Es geht um eine wunderschöne Region, um Kultur, um die Zukunft des Tourismus und um gemeinsames Handeln.

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