SPÖ Linz holt Alfred Gusenbauer zur Bezirkskonferenz

SPÖ Linz holt Alfred Gusenbauer zur Bezirkskonferenz
Bei der Bezirkskonferenz dürfte der Linzer Bürgermeister erneut zum Chef der größten SPÖ-Bezirksorganisation gewählt werden.

Am Donnerstag präsentiert die SPÖ das Ergebnis der Neuwahl des Linzer Bezirksparteichefs. Der amtierende Vorsitzende, SPÖ-Bürgermeister Klaus Luger, war der einzige Kandidat, laut SPÖ wurde die erforderliche Marke an Wählerinnen und Wählern erreicht, damit die Wahl gültig ist. 

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Demnach ist davon auszugehen, dass Luger wiedergewählt wurde. Offiziell bestätigt wird Luger schließlich am 7. November, bei der - nicht öffentlichen - Bezirkskonferenz der SPÖ, genau zehn Jahre, nachdem er als Bürgermeister von Linz angelobt worden war.

ERÖFFNUNG BRUCKNERFEST: LUGER

Diese Bezirkskonferenz findet unter dem Motto "Brückenschlag in die Zukunft" statt, mit Alfred Gusenbauer als Gastredner. Er werde bei der Konferenz vor rund 300 Delegierten der Frage nachgehen, was nach dem Neoliberalismus komme, bewirbt die SPÖ seinen Auftritt. 

Ebenfalls angekündigt sind der SPÖ-Landesparteivorsitzende Michael Lindner und der Arbeiterkammer-Präsident Andreas Stangl. Demnach wird es vier Tage vor dem Bundesparteitag der SPÖ keinen "Brückenschlag" von Linz zu Andreas Babler geben.

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Denn der neue Bundesparteichef, dem von Anfang an Kritik und Widerstand aus jener Stadt entgegengebracht wurde, in der er mit der kuriosen Excel-Panne zum Parteichef gewählt wurde, wird nicht als Gast angekündigt. 

Gleichzeitig hat die SPÖ Linz auch Bablers Pläne zu Tempo 100 und der 32-Wochen-Stunde bei den Mitgliedern im Zuge der Neuwahl abfragen lassen. Auch diese Ergebnisse werden am Donnerstag präsentiert. SPÖ-Bürgermeister Luger hat sich in diesen beiden Fragen immer deutliche gegen Babler positioniert. 

Und dass wiederum mit Alfred Gusenbauer zusätzlich ein Kritiker Bablers als Hauptredner geführt wird, lässt Spielraum offen, ob das eine Spitze gegen Babler sei.

Für Luger selbst war das nie ein Thema, im Gegenteil. Er habe Gusenbauer als Redner geladen, weil er ein "langjähriger Wegbegleiter" sei, den er ewig kenne. Das und das inhaltlich spannende Thema seien die Gründe für Gusenbauer als Redner gewesen. 

"Nicht überbewerten"

Auch SPÖ-Landesparteichef Michael Lindner ist sicher, dass es keine Spitze gegen Babler sei. "Das würde ich nicht überbewerten", sagte er, "Babler und Luger hatten ein gutes und konstruktives Gespräch in Wien." 

Gusenbauer habe sich zwar für Pamela Rendi-Wagner ausgesprochen, das habe aber nichts mit dem jetzt geplanten Auftritt in Linz zu tun. "Die Linzer SPÖ setzt sich immer gerne perspektivisch mit Zukunftsthemen auseinander", betont Lindner, und da passe Gusenbauer als Referent sehr gut. 

Und dass Linz einen Meinungsfindungsprozess eingeleitet habe, auch zu polarisierenden Themen wie der 32-Stunden-Woche und Tempo 100 auf der Autobahn, sei legitim. Und habe auf den Bundesparteitag keine Auswirkung, weil dazu keine Leitanträge geplant seien, so Lindner. 

Darüber hinaus sei es nicht üblich, dass der Bundesparteivorsitzende zu allen Bezirksparteikonferenzen gehe, erklärt Lindner.

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