„Skifahrer können auch auf Öffis umsteigen“

Traumwetter und schöne Pisten wie hier in Hinterstoder lockten Tausende zum Schnee
Rund um die Feiertage war es mehr als voll in den Skigebieten. Parkplätze mussten gesperrt werden, bei den Liften gab es Wartezeiten.

„Es war ein wunderschöner Tag auf der Höss, die Pisten waren perfekt, aber es waren einfach unglaublich viele Menschen unterwegs. Bei den Liften sind wir immer lange angestanden. Selbst um 14 Uhr fanden wir in keiner Hütte einen Platz. Wir haben dann beschlossen, den Skitag vorzeitig abzubrechen, weil es uns einfach überall zu voll war.“ So schildert eine junge Linzerin ihre Erfahrungen zwischen Weihnachten und Neujahr.

Alles voll

Und ein erfahrener Wintersportler aus Neuhofen/K. erlebte Ähnliches: „Wir wollten nach Hinterstoder, schon lange vor dem Parkplatz standen wir im Stau. Ich konnte rechtzeitig umdrehen, wir fuhren weiter zur Wurzeralm. Dort war ebenfalls kein Hindenken an einen Parkplatz. Wir fuhren weiter zur Tauplitz und anschließend zum Loser, überall dasselbe Szenario: keine Möglichkeit, das Auto abzustellen und auf die Pisten zu kommen.“

Nichts Außergewöhnliches

„Ja, das stimmt, die Parkplätze in Hinterstoder waren an vier Tagen ausgelastet, bei der Wurzeralm an drei“, bestätigt Karin Kauder, Marketingleiterin der Hinterstoder-Wurzeralm Bergbahnen AG. „Das ist aber während der Weihnachtsferien nichts Außergewöhnliches, sondern seit 30 Jahren so.“ Das bestätigt auch der Bürgermeister von Hinterstoder, Helmut Wallner: „Wir hatten tolles Wetter und Top-Pisten. Ja, da gibt es einige Tage im Jahr, an denen dann plötzlich sehr viele Skifahrer kommen. Das können wir aber nicht vorhersagen, das hängt auch sehr stark, vom Wetter ab.“

Derzeit werde an der Bundesstraße eine elektronische Hinweistafel montiert, die künftig über die Auslastung der Parkplätze informieren soll: Und Bürgermeister Wallner hat noch eine Anregung, um das Verkehrsproblem in den Griff zu bekommen: „Skifahrer könnten doch auf Öffis umsteigen. Wer sich in Wien in den Zug setzt, ist in drei Stunden in Hinterstoder und steigt 100 Meter von der Talstation entfernt aus.“ Auch von Linz aus sei die öffentliche Anreise unkompliziert. „Zum Glück werden es jedes Jahr mehr, die öffentlich in unsere Skigebiete kommen“, freut sich Bürgermeister Wallner.

„Skifahrer können auch auf Öffis umsteigen“

Herrliches Panorama am Dachstein

Rund ging es rund um die Feiertage auch in den Skigebieten Dachstein West, Dachstein Krippenstein und Feuerkogel: „Der Spitzentag war der 29. Dezember, da hatten wir 15.000 Gäste in unseren drei Skigebieten“, erklärt Dietmar Tröbinger, Geschäftsführer der OÖ. Seilbahnholding. Es habe aber immer genug Parkplätze für alle gegeben, das sei kein Problem gewesen.

Perfektes Zusammenspiel

„Die Zahlen sind noch besser als im Vorjahr. Heuer haben wir das perfekte Zusammenspiel aus Neu- und Maschinenschnee und dazu noch Traumwetter gehabt.“ Natürlich habe es bei manchen Anlagen Wartezeiten gegeben, „aber das nehmen die Sportler in Kauf. Wir hatten aber auch genauso Lifte dabei, bei denen man sich gar nicht anstellen musste“, versichert Geschäftsführer Tröbinger.

Zufrieden mit der Auslastung ist auch das Skigebiets Hochficht. „Nachdem wir den Saisonstart aufgrund der Wetterlage zwei Mal verschieben mussten, waren die Feiertage rund um den Jahresbeginn eine tolle Entschädigung“, freut sich Kevin Blaschek über den Besucheransturm. Neu sind dort heuer übrigens mehrere Ticketpoints, die Wartezeiten verkürzen sollen, und eine E-Tankstelle mit drei Ladestationen.

 

„Skifahrer können auch auf Öffis umsteigen“

Aktuelle Lage am Hochficht, alle Anlagen sind offen

Nie untrainiert auf Skier steigen

Die Hälfte aller Skifahrerinnen und Skifahrer verletzt sich in den ersten zwei Tagen des Skiurlaubs. Die Hauptgründe sind  Selbstüberschätzung und Überanstrengung.
„Skifahren verlangt Bewegungen, die im Alltag nur selten trainiert werden. Daher sollte man nie völlig untrainiert loslegen“, warnt Helmuth Ocenasek, Sportmediziner und Referent für SportärztInnen der Ärztekammer für OÖ. „Idealerweise hat man das ganze Jahr mit regelmäßiger Bewegung verbracht und ist somit fit für die um bis zu 20 Prozent gesteigerten Ansprüche an das Herzkreislaufsystem durch die Höhenlagen.“ Mit spezieller Skigymnastik  kann das Verletzungsrisiko verringert werden. Oben auf der Liste stehen Knieverletzungen, gefolgt von Schulter- und Kopfverletzungen.
Übrigens: Jagatee und Schnaps verkosten und danach die Skier anschnallen, ist eine schlechte Idee: Bereits kleine Mengen Alkohol können die Reaktions- und Koordinationsfähigkeit drastisch mindern.

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