"Ich gefalle mir so, wie ich bin": Das Lachen der kleinen Hexe

"Ich gefalle mir so, wie ich bin": Das Lachen der kleinen Hexe
Was wir von zwei Hexen über Selbstliebe lernen können? Seppy weiß das genau und hat gute Tipps parat

von Christa Koinig

Ich muss wieder einmal erwähnen, dass ich nur eine gewöhnliche Puppe bin, eine Figur aus dem Puppentheater. Aber ich bin trotzdem etwas Besonderes, denn ich bringe Kinder zum Lachen.

Vielleicht, weil ich eine zu breite Nase und viel zu große Ohren habe, oder vielleicht doch, weil ich lustige Späße machen kann? Wie auch immer, ich bringe den Kindern Freude, und das ist wohl das Wichtigste.

Warum ich das jetzt erzähle? Weil bei uns im Theater gerade ein Stück auf dem Programm steht, in dem zwei Hexen mitspielen.

Die alte grantige Hexe mit den knallroten Haaren findet, dass sie schön und attraktiv ist, und sie verspottet die jüngere, kleine Hexe, weil diese eine zu lange Nase mit einer Warze hat. Ob die kleine Hexe deswegen traurig ist?

Nein, sie ist auch nicht beleidigt oder enttäuscht.

Sie meint nämlich: „Man ist so, wie man ist, und ich gefalle mir so, wie ich bin.“ Das ärgert die alte Hexe natürlich, und ihre Gesichtszüge werden noch grantiger, als sie es ohnehin schon sind.

Die kleine lustige Hexe aber hat ein fröhliches Gesicht und freut sich jedes Mal, wenn sie für Kinder Theater spielen und mit ihnen lachen kann.

So ist es auch im Leben

Ich denke, so ist es auch im echten Leben. Die Leute sollten sich nicht ständig Gedanken darüber machen, was andere über sie denken. Stattdessen sollten sie sich so am wohlsten fühlen, wie sie sind, und nicht versuchen, anderen zu gefallen.

Wir sollten stolz auf unsere kleinen Fehler sein, denn das sind in Wirklichkeit keine Fehler, sondern unsere charmanten, einzigartigen Eigenschaften. Sie machen uns zu dem, was wir sind – zu etwas Besonderem. Und das ist doch ziemlich cool, oder?

Christa Koinig ist künstlerische Leiterin des Linzer Puppentheaters.

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