Mutterhaus musste verkauft werden
Aufgrund der Entwicklung verspüre sie gleichzeitig eine gewisse Wehmut, dass die Marienschwestern vom Karmel ihr bisheriges Mutterhaus am Linzer Friedensplatz wegen mangelndem Nachwuchs aufgeben mussten, „wo doch 160 Jahre Ordensgeschichte dranhängen“.
Es wurde an die Barmherzigen Brüder verkauft, deren Krankenhaus gegenüberliegt. Die 72-Jährige kümmerte sich um die Abwicklung, die Orgel ging an die Landesmusikschule Weyer, die Kirchenbänke nach Rumänien, der Tabernakel nach Uganda, Mobiliar an ukrainische Flüchtlinge. Das Mutterhaus ist nun in Bad Mühllacken.
Kindergärtnerin
Rund 25 Jahre war die Bauerstochter aus St. Marienkirchen an der Polsenz (Bez. Eferding) - sie hat sechs Geschwister - als Kindergärtnerin in Raab, Eferding, St. Valentin, Kirchdorf und in der Linzer Herz-Jesu- Pfarre tätig. Sie arbeitete auch mit Obdachlosen, half Kindern beim Lernen, unterstützte Flüchtlinge, gab Sprachunterricht. „Entscheidend, um in den Orden einzutreten, war, mich für Menschen einzusetzen und Menschen zu helfen. Es ist mir wichtig, kreative Lebensräume zu schaffen.“ Gute Lebensräume, wo sich die Menschen entfalten könnten. Ihr Motto sei, für Gott und die Menschen da zu sein.
Mehr Verantwortung für die Frauen
Schwester Maria Elisa plädiert für die Einführung des Diakonats für die Frau. Denn dann könnten Frauen Sakramente wie die Krankensalbung spenden. Patienten äußerten des Öfteren den Wunsch danach, oft sei kein Priester da. Sie ist auch für die Frauenpriesterweihe. „Man soll nichts erzwingen, aber es soll das Denken erneuert werden.“ Bei manchen Priestern habe man den Eindruck, dass sie um ihre Position fürchteten.
Sommer auf der Alm
Was wünscht sie sich für die Zukunft? „Frieden in der Welt. Die Situation in der Ukraine belastet mich. Und dass sich der Orden gut und fruchtbar weiterentwickelt, und dass ich noch vielseitig tätig sein kann.“ Einen Wunsch hat sie auch noch: Sie möchte im Sommer einmal auf einer Alm mithelfen.
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